On Tour ist die Sammelkategorie für Reiseberichte von Teammitgliedern zu allen relevanten Conventions und Events, zu denen wir uns auf den Weg gemacht haben. Vielleicht ist ja auch etwas für euren nächsten Ausflug dabei.

Am letzten Oktoberwochenende vom 28. bis 30. Oktober war es soweit: Die »Polaris« öffnete als sogenannte Community-Convention in Hamburg zum ersten Mal ihre Pforten. Zwischen Gaming, E-Sport und japanischer Kultur gab es dort einiges zu entdecken. Die zwei Messehallen der Messe Hamburg wurden dafür in fünf verschiedene Bereiche eingeteilt, welche die unterschiedlichen Interessengebiete verbinden und zu einem großen Erlebnis machen sollten. Phil hat sich die Veranstaltung der »MAG Erfurt«-Organisatoren für euch einmal angeguckt.

Eine App für alles

Ein großes Highlight der »Polaris« und auch ein Alleinstellungsmerkmal war die hauseigene App, welche im Vorfeld schon in die unterschiedlichen App Stores geladen wurde und so einiges bereithielt. Neben einer Überblickskarte und allgemeinen Infos gab es auch schon die erste Entscheidung zu treffen: Welchem Team möchte ich angehören? Jeder der fünf unterschiedlichen Bereiche hat nämlich einen Anführer oder eine Anführerin. Für diese mussten Punkte gesammelt werden, um in dem jeweiligen Bereich Loot freizuschalten, welcher dann an bestimmten Ständen ausgegeben wurde. Um Punkte zu erhalten, galt es, Freundschaften innerhalb der App zu schließen, was mittels QR-Codes ganz einfach ging, oder ebensolche Codes an den verschiedenen Messeständen zu scannen, um Sticker zu sammeln, welche auch den eigenen Rang erhöhten.

Ein kleiner und cooler Zusatz der App war außerdem das Gestalten eines eigenen Avatars durch verschiedene Gegenstände. Diese konnte man durch das Erhöhen des eigenen Rangs bekommen und so seinen Avatar beliebig modifizieren. Der eigene Rang spielte auch im Highscore Board eine Rolle, welches in allen Hallen groß zu sehen war und zeigte, welche Besucher aktuell die Spitze der Rangliste anführten. Die App war insgesamt eine nette Kleinigkeit, um die Leute zu verbinden und die Aufmerksamkeit auf die Stände durch das Sammeln der Sticker zu lenken.

Neo Taki lässt den Geldbeutel schrumpfen

Angekommen auf der Messe ging es, je nach eingeschlagener Richtung, in eine der beiden Messehallen. Neo Taki begrüßt dabei als Erstes mit einer großen Bühne, die das Crunchyroll-Logo zierte. Neben Interviews, moderiert von Ninotaku, gab es hier auch einiges zu gewinnen, da regelmäßig Quizze zum Thema Anime und Manga stattfanden. Zu den Gästen zählten auch namenhafte Synchronsprecher wie Patrick Keller oder Marios Gavrilis. Neben der Bühne befanden sich mehrere Stände, welche diverses Merchandise zu Anime, Manga und Videospielen verkauften. Mit dabei waren beispielsweise Crunchyroll selbst, der Merchandise-Hersteller Sakami und der in Hamburg ansässige J-Store. Da jeder Stand seine eigenen Besonderheiten hatte, wurde fast jede Person fündig.

An den Ständen vorbei eröffnete sich ein größerer Bereich, in welchem eine Bühne für Tanzübungen aufgebaut war. Hier konnten verschiedene Choreographien gelernt werden, was auch sehr ausgiebig genutzt wurde. Sportlich ging es dann auch bei der nächsten Attraktion von Crunchyroll zu. Diese haben eine »Blue Lock«-Torschusswand aufgebaut, an welcher die Treffsicherheit der Besucher gefordert war, um Preise zu gewinnen. Neben diesen beiden Attraktionen gab es noch einige Stände, an denen ihr euch mit Merchandise und Souvenirs eindecken konntet, und einen Meet-and-Greet-Bereich, in welchem ihr euch Unterschriften von verschiedensten Cosplayern, Synchronsprechern und anderen Berühmtheiten holen konntet. Dank einer direkten Verbindung der Laufwege ging es direkt weiter in den nächsten Bereich.

Von Tabletop zu Kunst

In dem Valdhaym-Bereich der »Polaris« wurde es etwas kuschliger. Der stark besuchte Bereich führte in einem schlangenartigen Laufwege-System an verschiedensten Austellern vorbei. Den Anfang machten diverse Tabletop-Spiele, von Warhammer bis zu klassischen Brettspielen für die Familie. Hier konnten die professionell bemalten Figuren der Austeller bewundert oder selbst das ein oder andere Spiel gespielt werden. Außerdem platzierte Canon eine Fotokabine, welche die Möglichkeit bot, sich ein Andenken bot.

Den Abschluss machten zwei Gassen für Künstler:innen. In diesem wurden diverse Zeichnungen, selbstgezeichnete Comics und Manga, Pins, T-Shirts, Sticker und Ähnliches zum Verkauf ausgestellt. Wirklich viele Besucher nutzten hier die Gelegenheit, sich mit den unterschiedlichen Kreativen zu unterhalten und die tollen Kunstwerke zu bestaunen. Insgesamt ein schöner Bereich, bei dem die Wege ruhig etwas breiter hätten ausfallen können, da er doch mit am belebtesten war und es so teilweise sehr schwierig war, voranzukommen.

Halbzeit auf dem Munchi Markt

Nach den ersten zwei Bereichen kann schon mal Zeit für eine Pause sein. Auf dem Munchi Markt geht es zum Großteil um eine der besten™ Beschäftigungen: dem Essen. Besonders eindrucksvoll ist dabei die Palux Koch Stage gewesen, welche von Influencern moderiert wurde, die live auf der Bühne verschiedene Gerichte gekocht haben. Dies regte natürlich den Appetit an, welcher durch eine Vielzahl von Essenständen gestillt werden konnte. Hierbei fielen vor allem die, für eine Messe, günstigen Preise positiv auf.

Wer noch keinen Hunger hatte, konnte sich erneut mit diversem Merchandise eindecken oder aber in der Streaming Area von Acer diversen Streamern bei der Arbeit zusehen. Nett.

Zum Spielen in den Sandkasten

In einer neuen Halle lockte die Sand Box, der insgesamt größten Bereich der »Polaris«. Hier schlugen Gamer-Herzen höher, denn es gab unzählige Stationen mit Videospielen. Neben Nintendo, welche mit einer erstaunlichen Vielzahl an verschiedenen Spielen zum Testen trumpften, waren auch die Hamburger Indie-Entwickler Daedalic Entertainment und der Wiesbadener Publisher Assemble Entertainment am Start. An beiden Ständen gab es noch unveröffentlichte Spiele zum Anspielen.

Neben den größeren Studios gab es aber auch viel für Fans der Indie-Szene. Viele deutschsprachige Entwickler zeigten ihre Spiele-Projekte und boten sympathische Auskunft über diese. Außerdem gab es eine kleinere Bühne, auf welcher Speedruns aller Art gezeigt wurden und es sogar Coaching für diverse Runs gab. Eine tolle Idee, die super umgesetzt wurde. Am Sonntag, dem letzten Messetag, wurde sogar noch ein kleiner Bereich eröffnet, in welchem diverse Händler ihre Retrospiele zum Verkauf anboten. Hier kamen Sammler voll auf ihre Kosten und wer nichts fand, konnte sich die Retro-Ausstellung von Plitch angucken, bei der etliche Konsolen und Handhelds ausgestellt waren.

Zum Abschluss noch etwas Sport

Im letzten Bereich der Messe ging es noch einmal heiß her. Denn der Cyberdome ist für seine hitzigen Schlachten im E-Sport-Olymp bekannt. Neben einer großen und einer kleinen Show-Bühne gab es diverse Bereiche, in denen gegeneinander angetreten werden konnte. Von »Rocket League« bis zu »The King of Fighters« war alles dabei. Die Turniere starteten in den kleineren Bereichen und wenn ihr das Zeug dazu hattet, konntet ihr in den Finals auch auf der großen Bühne euer Können zeigen.

Neben den vielen Wettbewerben war es auch hier möglich, im Meet-and-Greet-Bereich E-Sport-Profis zu treffen, mit ihnen zu quatschen und Autogramme zu bekommen.

»Polaris« – Eine Messe mit Potenzial

Die »Polaris« fand vom 28. bis 30. Oktober das allererste Mal in Hamburg statt und hat gezeigt, welches Potenzial in ihr steckt. Wegen der großen Vielfalt an Themen fächerte sich das Besucherspektrum besonders weit auf, das sowohl bekannte Bereiche besuchte als auch neue Dinge entdecken konnte. Die Messehallen in Hamburg sind eine super Location und die »Polaris« hat hoffentlich auch größeren Publishern und Austellern zeigen können, was in Zukunft möglich ist. Wenn ihr auf der Suche nach einer neuen Messe mit erfrischenden Ideen seid, solltet ihr die »Polaris« im Blick haben und euch den 13. bis 15. Oktober 2023 freihalten, denn an diesem Datum wird die Messe wieder in Hamburgs Messehallen stattfinden.