Um auf den Punkt Zeit für ein Spiel bzw die typische Spielzeit bei Spielen einzugehen - ich bin der Meinung…
Angezockt – »Coffee Talk Episode 2: Hibiscus & Butterfly« – Einen Cappuccino zum Wohlfühlen, bitte!
Nach zwei Jahren ist die beliebte Barista-Visual-Novel »Coffee Talk« vom indonesischen Entwicklerstudio Toge Productions mit einer Fortsetzung zurück. Phil Brülke hat für euch getestet, ob der »Coffee Talk Episode 2: Hibiscus & Butterfly« auch überzeugen kann oder der Kaffee doch langsam fad schmeckt.
Titel: | Coffee Talk Episode 2: Hibiscus & Butterfly |
Genre: | Visual Novel |
Publisher: | Chorus Worldwide |
Entwickler: | Toge Productions |
Release: | 20. April 2023 |
USK: | Ab 12 Jahren |
UVP: | 14,99 Euro |
Es gibt wenig Visual Novels, die so viel im Gespräch waren wie »Coffee Talk« aus dem Jahr 2021. Der einzigartige Stil, die Geschichten rund um Ausgrenzung, Liebe und den Zwiespalt der Unsterblichkeit haben viele Leute an den Bildschirm gefesselt. Nun ist die Spiel-Reihe mit dem neuen Titel »Coffee Talk Episode 2: Hibiscus & Butterfly« zurück und will an den Erfolg anknüpfen. Dabei bleibt das Grundkonzept unberührt, die Zutaten für den frischen Kick variieren aber.
Schlaflos in Seattle
Als Barista hat man es im belebten Seattle nicht einfach. An jeder Ecke gibt es hippe Cafés und Ketten, die den Markt dominieren. Daher muss das eigene Konzept herausstechen, wenn der Erfolg kommen soll. So oder so ähnlich dachte es sich vermutlich der namenlose Protagonist und Besitzer des Café Coffee Talk. Dieses hat nämlich ganz besondere Öffnungszeiten und bedient seine Gäste ausschließlich zu später Stunde. Polizisten, Models, Influencer und Ärzte gehören zu den Stammgästen des Lokals. Dies klingt schon gut durchmischt, aber es wird noch bunter. Denn in »Coffee Talk Episode 2: Hibiscus & Butterfly« handelt es sich bei Erdlingen nicht nur um Menschen, sondern die Erde wird von sämtlichen Wesen aus Fabeln und Sagen bewohnt. Vampire, Feen, Elfen und sogar Außerirdische bevölkern den Planeten und leben, zum Teil, friedlich nebeneinanderher. Sie kämpfen dabei trotzdem mit den alltäglichen Problemen wie Liebeskummer, Stress im Job und Ausgrenzung. So zeigt sich das Spiel trotz monsterhaften Gestalten von seiner menschlichen Seite.
Die Geschichte von »Coffee Talk Episode 2: Hibiscus & Butterfly« spielt drei Jahre nach dem ersten Teil und Fans der Reihe finden sich schnell im Nacht-Café zurecht. Neben einigen neuen charmanten Gästen sind auch viele Stammgäste von früher wieder dabei. Mit der Zeit ging natürlich auch deren Leben weiter und sie müssen sich neuen Herausforderungen entgegenstellen. Dies sorgt dafür, dass sich Spieler, die den vorherigen Teil bereits gespielt haben, schnell wieder wie zu Hause fühlen. Falls die Reihe für euch neu ist, könnt ihr allerdings trotzdem euren Spaß haben. Die meisten vergangenen Szenarien sind abgeschlossen und kommen nur als Erinnerungen vor. »Coffee Talk Episode 2: Hibiscus & Butterfly« lebt von neuen Geschichten mit alten, aber auch einigen neuen Charakteren, die ihr in insgesamt 15 Schichten im Café erleben könnt.
Rezept zum Erfolg
Natürlich ist es als Barista eure Aufgabe, heiße Getränke zu servieren, aber noch viel wichtiger ist es, den Gästen zuzuhören. Sie haben nämlich viel aus ihrem Alltag zu erzählen und wie es sich gehört, hört ihr brav zu. Diese Geschichten erzählen sie euch über etliche Textboxen, wie es eben bei Visual Novels so üblich ist. Dabei greift ihr nicht in das Geschehen ein und ihr antwortet automatisch. Daher seid ihr eher Zuschauer als wirklich Involvierter in der Geschichte. Kommt es allerdings zu einer Bestellung, seid ihr am Drücker und versucht möglichst genau, den Wunsch des Gastes umzusetzen. Dabei geht es vor allem darum, den Geschmack des Gastes zu treffen. Mal ist es einfacher und der Gast weiß genau, was er will, manche sind aber vage in ihren Angaben und ihr müsst euer Können beweisen. Je nachdem, wie euer Getränk ankommt, kann es den Verlauf der Gespräche beeinflussen und weitere Informationen zu den Personen freischalten.
Insgesamt spielt sich »Coffee Talk Episode 2: Hibiscus & Butterfly« wie sein Vorgänger, bietet aber eine entscheidende Änderung. Neben dem gewünschten Getränk könnt ihr den Gästen nun auch Gegenstände geben, die von ihrem Interesse sein könnten. Sei es die Visitenkarte eines Gastes, der mit einem anderen in Kontakt treten will, oder der Hausschlüssel, der beim letzten Besuch liegen blieb. Durch diese Option bieten sich neue Wege innerhalb der Handlung, was dem Teil mehr Tiefe verleiht als seinem Vorgänger. Ansonsten ist das Spielprinzip gleich geblieben. Ihr habt lediglich neue Teesorten, mit welchen ihr eure Gäste verwöhnen könnt. Alles in allem bleibt es eben eine Visual Novel, in der ihr wenig selbst bestimmt und euch dafür von der spannenden Geschichte berieseln lassen könnt.
Wohltuende Klänge zu ruhigem Ambiente
Einer der größten Pluspunkte vom ersten Teil der Reihe war der hervorragende Soundtrack von Andrew Jeremy. Dieser ist auch bei »Coffee Talk Episode 2: Hibiscus & Butterfly« mit von der Partie und hat wieder Lo-Fi-Chillhop-Beats der Extraklasse produziert. Nicht nur im Spiel passt der Soundtrack super, sondern auch fürs Arbeiten, Lernen oder einfach Entspannen sind die Songs perfekt. Durch einen integrierten Musikplayer lassen sich auch Songs favorisieren und Playlisten erstellen. Perfekt, um das Spiel auch einfach nebenher laufen zu lassen und dabei abzuschalten.
Abgerundet werden Geschichte und Soundtrack durch die liebevoll gestalteten Charaktere. Jedes Charakterdesign ist einzigartig und verschiedenste Gesichtsausdrücke und Bewegungen sind detailliert dargestellt. Von einem Sukkubus im Business-Suit bis hin zu einer Alien-Art in einem Astronautenanzug bietet »Coffee Talk Episode 2: Hibiscus & Butterfly« alles. Dazu kommt der liebevoll gestaltete Hintergrund, in dem das Nachtleben von Seattle wahrzunehmen ist. Das Sahnehäubchen auf dem Eiskaffee sind die verschiedensten Grafiken, wie die Tees und Kaffees zubereitet werden, und der Blick aufs fertige Endprodukt. Und wer weiß, vielleicht bringt das Spiel sogar Nicht-Kaffeetrinker dazu, auch mal eine exotische Kaffee-Kombo wie den „Bee’n Buzzy“-Kaffee zu probieren.
Coffee Talk Episode 2: Hibiscus & Butterfly: Mein Fazit
»Coffee Talk Episode 2: Hibiscus & Butterfly« macht da weiter, wo der erste Teil aufgehört hat, und bietet euch weitere spannende Geschichten aus dem Leben der vielen Wesen, die in Seattle leben. Von Liebeskummer bis zu Geheimagenten ist wieder alles dabei und noch mehr. Fans werden vor allem daran ihre Freude haben, dass auch alte Charaktere wiederkommen. Wer den ersten Teil noch nicht gespielt hat, kann zwar ebenfalls seinen Spaß mit »Coffee Talk Episode 2: Hibiscus & Butterfly« haben, sollte aber für diverse Insider doch noch zum ersten Teil greifen. Am Ende lässt sich sagen, dass alle Zutaten stimmen und mit ein paar kleinen, aber netten Verfeinerungen erneut eine großartige Visual Novel entstanden ist, welche wohltuend und spannend zugleich ist.
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