Um auf den Punkt Zeit für ein Spiel bzw die typische Spielzeit bei Spielen einzugehen - ich bin der Meinung…
Ersteindruck – »Devil★Rock« – Gute Töne zu bösem Spiel?
Warum immer auf eine Review nach Abschluss der Serie warten, wenn man sich schon nach der ersten Episode beziehungsweise dem ersten Band einen Eindruck bilden kann? Da setzt Ersteindruck an und gibt schon einmal einen Ausblick darauf, ob es sich lohnt, dem Anime oder Manga eine Chance zu geben, oder nicht.
Titel: | Devil★Rock |
Genre: | Action-Shōjo |
Mangaka: | Spica Aoki |
Release: | 2013 (JP) |
Bände: | 3 à 196 Seiten |
Verlag: | Tokyopop |
Preis: | 6,95 € pro Band |
(Basis für diesen Ersteindruck ist der erste Band. Parallel zur Veröffentlichung des Beitrags stellen wir euch in einem Gewinnspiel vor die Wahl: Wollt ihr den ersten Band zu »Devil★Rock« oder den ersten Band zu »Real Account« gewinnen?)
Spica Aoki, die Mangaka von »Beasts of Abigaile«, löst bei einigen von euch bestimmt direkt Bilder aus. Bilder von süßen Charakteren mit flauschigen Wolfsohren. Ein weiteres ihrer Werke schwemmte nun zusammen mit den anderen Januar-Veröffentlichungen von Tokyopop meinen Briefkasten: Die Rede ist von »Devil★Rock«! Doch gerade erst angefangen, erwarten uns hier bloß 3 Bände. Werfen wir also einmal einen Blick hinein, ob sich der Kurztrip lohnt~
(Zusammenfassung)
Vollblutmusikerin Ayamo will ganz nach oben. Ihr wichtigster Begleiter auf dem Weg zum Ziel ist ihre E-Gitarre, die ihr Vater, die Rocklegende Taiga, der Oberschülerin vermacht hat. Um weiter an ihren Skills zu arbeiten, will sie sich der Band Devil Drive anschließen. Doch die Musiker sind noch außergewöhnlicher, als sie dachte: Ihre Konzerte dienen als Kampf gegen Junks – böse Dämonen, die sich vom Leid der Menschen ernähren. Das schreckt Ayamo aber nicht ab. Im Gegenteil, sie ist fest entschlossen, selbst ein Devil Rocker zu werden und die Junks zu vernichten!
in Anlehnung an Tokyopop
Mobbing ist erneut ein wichtiges Thema
Neben der Kritik an ihr durch den Sänger ihrer neuen Band Devil Drive, wodurch sie mehrfach gezwungen ist, ihr Talent zu beweisen, gibt es noch einige andere Dinge, die ihr den Start in eine erfolgreiche Karriere erschweren. Wie würdet ihr zum Beispiel reagieren, wenn ihr das Klassenzimmer betretet, euren Tisch aus einer Ecke des Raumes holen müsst, nur damit die Täterin, eine hochgewachsene Blondine namens Julina, der ganzen Klasse verklickert: „Meine Band Girls Talk wird nächste Woche ein Konzert geben. Also vergesst nicht, Karten zu kaufen! Ihr wollt ja schließlich nicht so enden wie Haotone-san“. Ayamo muss also zunächst einmal die Kraft in ihrem Herzen wiederfinden, um gemeinsam mit der Band die Dämonen zu schlagen. Interessant ist, dass erneut – wie bei »Beasts of Abigaile« – das Thema Mobbing angesprochen wird. Erneut muss eine Protagonistin von Spica Aoki die Kehrseiten der Menschen kennenlernen, aber dennoch möchte sie für diese kämpfen. Nicht weniger interessant ist, dass die Musik der Devil Rocker die Menschen davon abhält, Böses zu tun, und sie beruhigt. So wird die Musik zur Rettungsleine für verlorene Seelen und gleichzeitig zur stärksten Waffe gegen die Junk-Bedrohung. Gefühlt ging mir die Handlung im ersten Band allerdings etwas sehr zügig voran, vor allem durch die großen zeitlichen Lücken zwischen den Kapiteln aufgrund der episodischen Erzählweise.
Unter den Fittichen einer Drag-Queen
Insgesamt sind die Charaktere wieder sehr süß ausgearbeitet – auch die Jungs. Jeder hat ein Ziel vor Augen und möchte seine Träume verwirklichen. Unsere Protagonistin, die pinkhaarige Ayamo ist zum Beispiel die Tochter der Rocklegende Taiga. Klar, dass ihr die Musik quasi im Blut liegt, weshalb sie auch regelmäßig vor dem Bahnhof mit Gitarre und Mikro bewaffnet ein Privatkonzert für ihre zwei Fans gibt. Wegen ihren zwei Zöpfen und ihrer kleinen Körpergröße wirkt sie leicht kindlich, besucht aber schon die Oberschule. Mit dem Produzenten Glen von der Band »Devil Drive« trifft sie auf einen Dämon zweiten Ranges, der durch seine Herzensgüte und seinem Drag-Kleidungsstil à la Marilyn Manson ins Auge sticht. Tite, der momentane Sänger der Band Devil Drive, ist der Leckerbissen der Reihe. Obwohl er ein guter Kerl ist, gibt er sich aufgrund seiner traurigen Vergangenheit charakterlich kühl und zurückweisend. In Wechselwirkung mit Ayamo erkennt man jedoch, wie er sich in eine bessere Version seiner selbst wandelt. Dann wäre da noch Kiichi: Er ist Tites bester Freund seit Kindheitstagen und Gitarrist der Band. Mit seiner positiven Einstellung unterstützt er Ayamo und Tite. Bonus: Da die beiden sich schon so lange kennen, gibt’s jede Menge Geschichten aus Kindertagen zu erzählen, was sie als Charaktere nahbarer macht. Ich jedenfalls bin gespannt, wie sich die Charaktere in den weiteren Bänden entwickeln.
Spica Aokis unverkennbarer Zeichenstil
Mich erinnert Tite vom Aussehen direkt an Gil aus »Beasts of Abigaile« – natürlich ohne Wolfsohren und mit anderer Kleidung. Was aber auch zeigt, wie unverkennbar und schön Spica Aokis Zeichenstil ist. Wenn man allein den Band aufschlägt, erkennt man sofort, dass es sich um die Mangaka handelt. Schon das erste Kapitelcover glänzt durch so viele Details bei Hintergrund und Charakteren. Für die Panels wurden oft schräge Linien gewählt – die Figuren überschritten diese ab und an sogar, was das Ganze etwas lebendiger machte. Jeder Charakter hat ferner seine optischen Merkmale: Ayamo trägt immer zwei Zöpfe und zwei Teufelslocken, Tite hat grüne Strähnen in seinen Haaren und Kiichi einen Blitz in den Haaren. In wütenden Momenten wurde Ayamo oft für meinen Geschmack zu stark vereinfacht im Chibi-Style gezeichnet. Besonders ist in jedem Fall aber der Kontrast zwischen der süßen Ayamo und den gruseligen Junks, die wie eine Welle völliger Dunkelheit über die Menschen schwemmen. Diese Junks wurden beispielsweise als große Motten mit vielen Augen umgeben von dunklem Nebel dargestellt. Den Monstern ausgeliefert und von Dornenranken umschlungen, verloren sie sich Stück für Stück, sodass nur ihr hoffnungslose oder irre Blick übrigblieb. Dieser Kontrast hinterließ beim Lesen ein beklemmendes Gefühl. Die Songtexte als stärkste Waffe der Devil Rocker wurde durch den Gesang in die (Zeichen-)Welt hinausgetragen. Durch eine dicke Schrift mindestens über ein Panel verteilt kamen die Songs so kraftvoll rüber, wie es sich für Rockstars nun mal gehört und wirkten fast schon wie ein gezeichnetes Musikvideo!
Fazit:
»Devil★Rock« setzt auf starke Herzen, die das Böse bekämpfen! Wir erleben mit wie Amayo die etwas andere Karriereleiter eines Rockstars hinaufklettert und neben Bandproben finstere Dämonen namens Junks mithilfe ihrer Musik besiegen muss. Durch die haltende Symbolik der Musik als Rettung vor der Dunkelheit in den Menschen und dem süß-schaurigen Zeichenstil wirft uns Spica Aoki in eine kontrastreiche Welt voller Gefahren und Hoffnung. Da freut man sich auf den nächsten Band!