Anihabara Awards 2018 – Bester Manga

7 Kategorien treffen auf vier Juroren und die Community: Anihabara.de zeichnet dieses Jahr eine Woche lang zum dritten Mal Entwicklungen aus, die die Redaktion für den Anime und verwandte Industrien als wegweisend oder besonders wertvoll erachtet hat.

Bester Anime Meisterwartester Anime Bester Anime-Film Bester Anime-Charakter Bester Manga Bestes J-Game Ehrenpreis

(Hinweis: Mit einem Klick auf einen der Wochentage gelangst du zum entsprechenden Beitrag.)

Das Jahr 2018 war eines der stärksten Jahre für Mangafans in Deutschland. Wären Titel wie »Das Land der Juwelen« oder »To Your Eternity« in den vergangenen Jahren heiße Kandidaten auf den Gesamtsieg in dieser Kategorie gewesen, sind sie dieses Jahr allerdings noch nicht einmal nominiert. Mit Titeln wie »Barakamon«, »Cells at Work!« und »Dr. Stone« geht es 2019 auch direkt weiter. Doch während sich der Mangamarkt in Deutschland in einem nicht enden wollendem Wachstum befindet, schauen wir erst mal auf unsere Nominierten als bester Manga 2018.

Das Vorgehen

Bevor abgestimmt wurde, stellte die Anihabara-Redaktion in einer Redaktionskonferenz eine Liste mit sieben Kategorien samt Nominierten auf. Danach begann die Jury-Phase, in der vier Juroren unterschiedlicher Schwerpunkte unabhängig voneinander ihren Favoriten bestimmten. Enthaltung waren bei der Wahl zum besten Manga und besten J-Game möglich. Als fünfte Stimme und zusätzlich diejenige, die bei Patt-Situationen ausschlaggebend ist, zählte der Gewinner des Community-Votings.

Die Jury

Jörg

Laut Visitenkarte ist Jörg Assistent German Manager bei Crunchyroll, er selbst findet Mädchen für alles allerdings treffender. Als Solcher ist er auch direkt an der Erstellung der Untertitel beteiligt.

Alex_Roston

Alex_Roston gehört nicht nur zu den Rampensäuen von NanaOne, die durch die Anime der Season und so einige Retro-Titel führen, er mischt auch bei Anime on Demand an der Erstellung der Untertitel mit.

Kumo & Micha

Wer Reise- und Rezepttipps der japanischen Küche sucht, landet schnell bei Kumo & Micha von The Hangry Stories. Offline trifft man sie als Tsuki no Senshi auf der Bühne oder als Organisatoren auf der Connichi.

Thobias

Sakuga-Enthusiast Thobias kennen viele von euch sicherlich noch als KSMs Marketing-Manager. Seinen Faible für Animationen und die Anime-Industrie hat er danach nicht verloren.

Der Gewinner

Atelier of Witch Hat

Atelier of Witch Hat
Verlag: Kodansha
Mangaka: Kamome Shirahama
Veröffentlicht: 22.07.2016 – ?
Publisher: Egmont Manga

Geschrieben von Dimbula: Schraffuren statt Rasterfolie, wie Kirchenfenster angelegte Panels: »Atelier of Witch Hat« ist etwas Besonderes und dessen Mangaka Kamome Shirahama als Cover-Illustratorin diverser DC Comics genauso. Es ist ein Manga, der Magie als Geheimhandwerk entmystifiziert und herausragendes World Building betreibt: Die verschiedenen Arten magischer Tinte, die Zauberkreise mit Wappen & Pfeilen, alles folgt einem klaren Prinzip. Dazu kommt die märchenhafte Erzählweise, die Coco und die anderen Zauberschülerinnen stringent in dessen Ablauf jedes Mal aufs Neue vor magische Herausforderungen stellt. Ob es nun ein Drache in einer Labyrinthwelt oder eine Prüfung in einem Gebirge mit schwebender Erdplattformen ist, am Ende wird immer alles gut.

Das Voting

Jörg wählte »Meine Wiedergeburt als Schleim in einer anderen Welt«:

Alex_Roston wählte »Atelier of Witch Hat«:

Kumo & Micha wählten »Meine Wiedergeburt als Schleim in einer anderen Welt«:

Thobias wählte »Atelier of Witch Hat«:

Das Community-Voting gewann »Atelier of Witch Hat« mit 36,8% der Stimmen:

Endergebnis: Bester Manga 2018

Die Nominierten

Meine Wiedergeburt als Schleim in einer anderen Welt

Meine Wiedergeburt als Schleim in einer anderen Welt
Verlag: Kodansha
Mangaka: Fuse (Handlung) & Taiki Kawakami (Zeichnungen)
Veröffentlicht: 26.03.2015 – ? (seit August 2018 in Deutschland)
Publisher: Altraverse

Geschrieben von Metal Dango: Im August 2018 wobbelte der Schleim dank Altraverse anderthalb Monate vor der großen Anime-Premiere in Manga-Form dann doch nach Deutschland. Ursprünglich handelte es sich hierbei um eine Lightnovel von Fuse, in der wir miterleben wie Satoru Mikami als Schleim wiedergeboren wird und in seiner Reise mit Drachen, Goblins und andere Lebensformen ein empathisches Miteinander startet. Der Manga glänzt durch eine Prise Humor, sympathische Charaktere und einem gutmütigen Protagonisten, der in coole Kämpfe verwickelt wird. Es ist definitiv eine lohnenswerte Isekai-Geschichte im Setting einer Fantasy-Welt voller Abenteuer und Gefahren, die auf Rimuru alias Satoru warten.

Made in Abyss

Made in Abyss
Verlag: Takeshobo
Mangaka: Akihito Tsukushi
Veröffentlicht: 20.10.2012 – ? (seit Juni 2018 in Deutschland)
Publisher: Altraverse

Geschrieben von Dimbula: Was ist der Kniff an »Made in Abyss«? »Made in Abyss« gelingt es, mir das ständige Gefühl realer Bedrohung zu geben, indem es Loli-Charaktere weltfremd gezeichneten Kreaturen entgegensetzt. Angelehnt an einen italienischen Klassiker der mittelalterlichen Literatur, »Dantes Inferno«, ist der Abyss mit seiner Vegetation, seinen Flüchen und Schätzen selbst der wichtigste Charakter des Manga. Aber auch Riku und Reg funktioniert als Duo sehr gut zusammen, da sie die Schwächen des jeweils anderen ausgleichen. Selbst der bleistiftgezeichnete Look mit überlagertem Papierstruktur-Effekt auf dessen Seiten funktioniert für diesen Adventure-Manga sehr gut.

The Promised Neverland

The Promised Neverland
Verlag: Shūeisha
Mangaka: Kaiu Shirai (Handlung) & Posuka Demizu (Zeichnungen)
Veröffentlicht: 01.08.2016 – ? (seit März 2018 in Deutschland)
Publisher: Carlsen Manga

Geschrieben von Dimbula: »The Promised Neverland« ist anders. Anders als die anderen Hit-Titel, die im »Weekly Shōnen Jump« seit Jahrzehnten nach derselben Formel funktionieren. Der Manga dreht sich dabei um die Emma, Norman und Ray, die aus ihrem Waisenhaus, einer Menschenfarm, ausbrechen wollen. Das ist auch nötig: Denn wer in den täglichen Tests nicht die Höchstpunktzahl erzielt, erreicht nicht einmal das 12. Lebensjahr. Mit Erreichen des 12. Lebensjahres heißt es dann entweder den herrschenden Monstern als Delikatesse zum Fraß vorgeworfen werden oder in den straff organisierten Anlagen als Brutmaschine sein Dasein fristen. Das ist überraschend sozialkritisch. Sei es kritik am Schulsystem, der Arbeitswelt, diktatorischen Regimen, dem klassischen Frauenbild, dem Arm-Reich-Gefälle. So schafft es der Manga irgendwie besonders viele Lesertypen abzuholen.

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