Interview – Animoon Publishing (Connichi 2016)

Mikrofon ausgepackt, Ständer aufgebaut und Aufnahme: Überall, wo sich Menschen treffen, gibt es auch immer Leute, die Spannendes zu erzählen haben. Einige davon kriegen wir hin und wieder vor unsere Kamera, vor unseren Notizblock oder in Skype und Teamspeak gezogen.

Animoon Publishing - LogoKeinen Monat ist es her, dass Animoon sich öffentlich als neuer deutscher Publisher mit seinem ersten Titel Yosuga no Sora vorstellte. Mit diesem „umstrittensten Anime aller Zeiten“ und einer ungewöhnlichen Volumeaufteilung hat der Neu-Publisher eine Menge Aufsehen erregt. Im Gespräch mit uns sprach Animoon-Geschäftsführer und Ex-Produktmanager bei Filmconfect Sebastian Hemesath über seinen Berufsalltag, den ersten Titel, die Interaktion mit den Fans und seine Strategie, wie man sich auf dem deutschen Markt zukünftig behaupten will.

In Textform:

Fangen wir mit was Allgemeinem an: Du warst vorher Produktmanager bei Filmconfect. Wie kam es, dass du jetzt deinen eigenen Publisher gegründet hast und wie ist das so als Geschäftsführer?

Sebastian Hemesath: Wie du richtig sagst, ich habe 6 Jahre als Produktmanager bei Filmconfect gearbeitet. Dort war ich für den ganzen DVD- und Blu-ray-Bereich verantwortlich – unter anderem auch für den Anime-Bereich, wo 50 Anime-Produkte unter meiner Leitung entstanden sind, was mir auch großen Spaß gemacht hat. Während der ganzen Jahre habe ich immer mal wieder mit dem Gedanken gespielt, dass es doch cool wäre, ein eigenes Label aufzumachen. Dazu ist es jetzt gekommen. Ich freu mich wirklich riesig und es macht unglaublich Spaß.

Man hat aber auch viel zu tun. Vom Einkauf der Lizenzen über Synchronisation, die Herstellung der Verpackung, den Austausch mit den Lieferanten, dann auch die Marketing-Planung für zum Beispiel unsere Facebook-Aktivitäten: Es ist schon ein Riesenpaket, was man da zu tun. Definitiv mehr als noch bei Filmconfect.

Kommen wir zu eurem ersten Titel Yosuga no Sora: Sicherlich ein etwas ungewöhnlicher Anime für den Start. Wie steht ihr zu dem?

Sebastian Hemesath: Ja, es ist ein spezieller Titel auf alle Fälle, aber es ist auch ein sehr schöner Anime, der toll gezeichnet ist und super Musik hat. Wir haben ihn als Starttitel gewählt, weil wir etwas Besonderes rausbringen wollten, was eben auch ein bisschen polarisiert. Es gibt definitiv Fans, die ihn nicht mögen, aber es gibt auch Fans, die ihn lieben. Wir hören das immer wieder – auch auf der Connichi – dass Leute zu uns kommen und sagen: „Wow, ich liebe diesen Anime.“ Es waren viele sicher überrascht, dass wir diesen Anime nach Deutschland geholt haben, weil er doch ein spezielleres Thema hat.

In einem Jahr auf der Connichi wollt ihr sicher mehr als nur diesen einen Titel hier verkaufen können. Was steht noch so auf dem Plan beziehungsweise was wollen die Fans, die euch ja Wünsche per E-Mail schicken können?

Sebastian Hemesath: Ja, die Fans können uns schreiben, welche Animes sie gerne nach Deutschland geholt haben wollen. Wir sind da für alle Wünsche offen und beziehen das auch in unsere Lizenzierungsplanung mit ein. Es werden natürlich häufig die gleichen Titel genannt. Fairy Tail steht zum Beispiel in jeder Mail. Das ist aber Teil unserer Philosophie, dass wir nah an den Fans sein wollen und auch auf deren Wünsche eingehen. Wir wollen besondere Titel nach Deutschland holen und nicht den Mainstream-Einheitsbrei, den man sonst vielleicht kriegt. Bei uns gibt es eben die spezielleren Titel. Ich mag zum Beispiel Horror-Anime sehr gerne. Da habe ich sicher ein paar Lieblinge. Wir sind genremäßig jetzt aber nicht festgelegt, da wollen wir wirklich ein breites Spektrum abdecken. Da darf man auf alles Mögliche gespannt sein.

Du hast schon eben von eurer Philosophie gesprochen. Viele würden jetzt bestimmt sagen: „Peppermint, Kazé, Crunchyroll, es gibt schon ganz schön viele Anbieter.“ Wie stellt ihr da sicher, dass ihr auch in Zukunft mitmischen könnt?

Sebastian Hemesath: Wie ich schon gerade sagte, wir wollen uns aus der Masse herausheben durch spezielle Titel, eine sehr hochwertige Verpackung mit Mediabooks und Steelbooks, hochwertige Extras wie zum Beispiel unseren Plüschhasen jetzt und einen Hartkarton-Sammelschuber. Ich denke, dass wir uns da schon von den anderen Publishern unterscheiden und uns so abheben können. Wir haben also definitiv unsere Daseinsberechtigung und sicher auch eine gute Chance, an diesem – wie du richtig sagst – schon stark besetzten Markt haben werden.

Gibt es sonst noch was, was du loswerden möchtest?

Sebastian Hemesath: Bis zum 30.09. besteht noch die Chance, sich die erste Volume von Yosuga no Sora auf unserer Website ani-moon.de zum Vorbestellerpreis zu sichern. Bei Volume 1 legen wir einen zuckersüßen Plüschhasen bei. Außerdem verlosen wir unter allen Vorbestellern eine Synchronrolle bei unserer nächsten Synchronisation.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Scroll to top