Um auf den Punkt Zeit für ein Spiel bzw die typische Spielzeit bei Spielen einzugehen - ich bin der Meinung…
Interview – Im Gespräch mit Katsuyuki Konishi, der Stimme von Tengen Uzui aus »Demon Slayer«
Katsuyuki Konishi ist die japanische Stimme vieler bekannter Figuren wie »Kamina« aus »Gurren Lagann«, Kōtarō Amon aus »Tokyo Ghoul« … oder eben Tengen Uzui aus »Demon Slayer: Kimetsu no Yaiba«. Dimbula hat ihn zusammen mit fünf weiteren Pressevertretern im Vorfeld der deutschen Premiere von »Demon Slayer: To the Swordsmith Village« getroffen.
Dass Produzenten positiv über die Werke sprechen, die sie verantworten, ist nichts Neues. Wenn ein Produzent eine Premiere allerdings mit den Worten »Ufotable fragt sich nicht, was das beste Ergebnis für eine Serie oder einen Film ist. Ufotable fragt sich, was das beste Ergebnis für die Geschichte ist« einleitet, schwingt da schon eine gewisse Hochachtung für das Studio mit, das »Demon Slayer: Kimetsu no Yaiba« seit der ersten Staffel verantwortet. Und damit legte die »Demon Slayer: Kimetsu no Yaiba World Tour« nach Tokyo, Los Angeles und Paris am 26. Februar auch einen Stopp in Berlin ein. Im Schlepptau hatte Aniplex-Produzent Yūma Takahashi aber nicht nur die erste Folge des »Swordsmith Village Arc«, nein, begleitet wurde Yūma Takahashi von Katsuyuki Konishi, dem Synchronschauspieler hinter Tengen Uzui, einem der neun stärksten Schwertkämpfer in der Demon-Slayer-Truppe. Ein Interview.
Yuta Maruyama: Stellen Sie sich doch bitte einmal vor.
Katsuyuki Konishi: Hallo, mein Name ist Katsuyuki Konishi. Ich bin die Stimme von Tengen Uzui aus »Demon Slayer: Kimetsu no Yaiba«. Vielen Dank, dass ihr heute hergekommen seid. Lasst uns versuchen, so viel wie möglich über »Demon Slayer: Kimetsu no Yaiba« zu sprechen. Ich freue mich.
Yuta Maruyama: Wie haben Sie sich gefühlt, als Ihnen die Rolle Tengen Uzui angeboten wurde?
Katsuyuki Konishi: Anfangs habe ich den Manga noch privat gelesen. Während ich den Manga las, hatte ich schon das Gefühl: Das ist die perfekte Vorlage für einen Anime! Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, als es wirklich soweit war. Ich habe mich wirklich sehr gefreut, die Rolle zu bekommen.
Der Anime nahm dann seinen Lauf und mit »Demon Slayer: Kimetsu no Yaiba Entertainment District Arc« hatte meine Rolle einen sehr großen Stellenwert in der Geschichte. Dadurch bin ich auch Teil der World Tour, habe die Chance, die Welt zu sehen und konnte so auch hier nach Berlin kommen. Das macht mich sehr, sehr glücklich.
Man hat nicht oft die Möglichkeit, die Fans direkt vor den eigenen Augen zu sehen – gerade jetzt nach der Pandemie. Das ist etwas, worauf ich mich sehr freue heute Abend.
Pressevertreterin: Im Entertainment District Arc kämpfen Sie Seite an Seite mit Tanjirō Kamado und stehen einem Teufelsmond gegenüber. Gab es bei den Aufnahmen Momente, an die Sie sich gerne zurückerinnern – vor allem mit Hanae Natsuki und Ōsaka Ryōta* und den anderen Synchronschauspielern?
*die Synchronsprecher von Tanjirō und dem Teufelsmond Gyūtarō
Katsuyuki Konishi: Die Aufnahmen zum Entertainment District Arc fielen mitten in die Pandemie. Deswegen war es leider nicht möglich mit einer großen Gruppe aufzunehmen. Wir waren wirklich maximal vier Leute. Ich konnte trotzdem mit anderen Synchronsprechern wie Hanae-san, Shimono-san und Matsuoka-san* zusammenarbeiten. Denn weil Tengen Uzui im Entertainment District Arc so eine zentrale Rolle spielt, bekam ich natürlich viel zu sprechen. Es war schön, dass ich dadurch mit den anderen Synchronsprechern arbeiten konnten. Noch vor meinem großen Auftritt als Tengen Uzui haben Synchronsprecher wie Hanae-san eine super Arbeit geleistet. Daran anzuschließen erfüllte mich.
*die Stimmen von Tanjirō, Zenitsu und Inosuke
Ich repräsentiere natürlich eine Säule – die Klangsäule, um genau zu sein. Als Säule müsste ich eigentlich die anderen mitziehen, aber tatsächlich sah ich die super Vorarbeit und hatte die ganze Zeit das Gefühl: Wann bin ich dran? Wann kann ich endlich neben diesen ganzen Synchronsprechern stehen? Ich habe sehr mitgefiebert bis zu dem Moment, als es dann soweit war.
Gerade Rengoku im Mugen Train Arc mit seinem sehr energischen Charakter hat nicht nur auf dem Bildschirm, sondern auch hinter den Kulissen ein großes Erbe hinterlassen. Genau so was war eine Inspiration, an die ich anknüpfen wollte. Das hat mir die Energie gegeben, alles aus mir rauszuholen und dann auch selber eine gute Arbeit abzuliefern. Gerade diese Energie, die jeder Einzelne mit in das Team bringt, möchte ich auch in Zukunft sehen. Ich hoffe, es bleibt genauso. Das wünsche ich mir für die Zukunft.
Pressevertreter: Sie meinten gerade, dass Sie den Manga gelesen haben, bevor der Anime entstanden ist. Wie sehr haben Sie sich gefreut, dass sie gerade diese Rolle bekommen haben? Und wie fühlen Sie sich in der Rolle von Tengen Uzui?
Katsuyuki Konishi: Es ist halt einfach so, dass wenn man den Manga liest, sich dann doch vorstellt: Okay, wenn ich einen Charakter sprechen würde, wer wäre es? Und tatsächlich habe ich gedacht: Ja, Tengen Uzui wäre geil. Das ist halt ein Charakter, der doch sehr energisch nach vorne geht. Alle Charaktere sind super, aber gerade dieser hat mich angesprochen und dass ich ihn dann sprechen durfte, ist natürlich eine ganz große Sache für mich.
Pressevertreterin: Was waren für Sie die größten Herausforderungen an dieser Rolle?
Katsuyuki Konishi: Tengen Uzui ist ein sehr energiegeladener Charakter. Er betont immer, wie prächtig alles ist. Genauso hat er aber auch seine emotionalen Seiten – wenn man sich beispielsweise damit beschäftigt, wie er aufgewachsen ist. Es war eben nicht so einfach und prunkvoll, wie er es immer sagt. Dass all diese Facetten in der Serie nicht nur vorkommen, sondern ich sie auch vertonen durfte, das waren auf jeden Fall sehr, sehr schöne Erinnerungen.
Grundsätzlich ist einfach alles megapositiv. Dass ich diesen Charakter bekommen habe, dass es »Demon Slayer: Kimetsu no Yaiba« ist. Aber die Rolle hatte auch seine Herausforderungen: Tengen Uzui ist eine Säule. Ein Charakter, der nicht nur von seinen Emotionen her, sondern auch von seinen Bewegungen sehr kraftaufwendig ist. All das muss man in der Stimme wiedergeben. Das ist natürlich eine schöne Herausforderung, aber etwas, das man natürlich stets bedenken muss. Dieser Rolle gerecht zu werden ist nicht immer einfach, aber das gehört halt dazu.
Warum war das so schwierig? Wenn man selber so ein charismatischer Typ ist, dann hat man natürlich mit diesen Aufs und Abs so seine Schwierigkeiten. Das ist ein Grund, warum es manchmal so eine Challenge war.
Ihr dürft natürlich selbst entscheiden, ob ich ein charismatischer Typ bin oder nicht.
Pressevertreterin: Nach dem Start des Manga hat es eine Weile gedauert, bis der Anime angelaufen ist. Viele Fans sind dann dazugekommen. Sind Sie sich dessen bewusst und haben Sie damit gerechnet? Wie fühlen Sie sich, dass Ihre eigene Stimme auch international auf so vielen Geräten wiedergegeben wird?
Katsuyuki Konishi: An »Demon Slayer: Kimetsu no Yaiba« wirken so viele Leute mit. Alle hatten genau wie Rengoku immer das Feuer in sich und jeder war mit Herzblut dabei. Ich glaube, das ist der Hauptgrund, warum der Anime so viele Fans hat – dass alle im Team eine Vision hatten und das gleiche Ziel verfolgt haben.
Um einen Anime in der Qualität von »Demon Slayer: Kimetsu no Yaiba« zu produzieren, braucht es viel Zeit, Energie, Geld et cetera. Dass das ganze Team ständig dran gearbeitet hat, ohne müde zu werden, ist eine große Inspiration. Ich bin jedem Einzelnen, der an dem Projekt Anime mitgewirkt hat, wirklich dankbar.
Und egal, in was für einer Qualität man einen Anime fertigstellt, wenn die Fans das Werk am Ende nicht anschauen und daran Freude haben, ist es einfach nicht vollendet. Man braucht eben die Zuschauer. Ich kann natürlich nicht stellvertretend für das gesamte Team sprechen, aber ich glaube, dass alle das so sehen. Wir sind wirklich dankbar, dass der Anime so gut ankommt und froh über das Ergebnis.
Aktuell sind wir ja mit der World Tour unterwegs und versuchen, so viele Menschen wie möglich zu erreichen. Das geht natürlich nicht, wenn zwei, drei, vier Leute daran mitwirken. Dahinter steckt ein großes Team nicht nur aus Japan, sondern weltweit. Die Demon-Slayer-Familie, weltweit arbeiten wir zusammen. Deswegen schaffen wir es, so ein Projekt wie die World Tour auf die Beine zu stellen.
Gestern noch hatten wir die Ehre in Paris zu sein, wo schon sehr viele Fans sich den Film angeschaut haben. Wir sind sehr gespannt, wie es heute hier in Berlin wird. Wir hoffen natürlich, dass der Kinosaal randvoll sein wird und alle gut drauf sind.
Anihabara.de: Der Charakter Tengen Uzui ist bekannt für sein exzentrisches Äußeres und seinen Kampfstil, aber er hat auch diese Szenen, wo es um seine Vergangenheit und die Zuneigung für seine Frauen geht. Wie sind Sie an diese Szenen herangegangen? Macht es einen Unterschied im Vergleich zu seinen sehr exzentrischen Momenten?
Katsuyuki Konishi: Also, ich habe jetzt keine spezielle Art und Weise darüber nachzudenken, wie ich eine Szene sprechen muss. Ich schau mir immer Szene für Szene, Satz für Satz an, wie ich die Gefühle am besten herüberbringe, dass es passt.
Ich glaube, am wichtigsten ist es, einen gewissen Kern des Charakters zu bewahren. Solange der Kern stimmt, ist es eigentlich relativ egal, um was für eine Szene es sich handelt, dann passt die Stimme. Das denke ich. Es gab schon das ein oder andere Mal, wo ich denke, dass mein persönliches Empfinden schon eine kleine Rolle gespielt hat. Wo ich das Gefühl hatte: »Wenn ich die Stimme jetzt so spreche, kommt das vielleicht beim Zuschauer besser an.« Aber ansonsten bleibt der Kern immer gleich.
Als Synchronsprecher haben wir die Aufgabe, Teil des Charakters zu werden. Wir verleihen ihnen die Stimme. Das heißt, wir sind Teil des Charakters. Das ist das Wichtigste. Dann kommt eigentlich schon die richtige Stimme heraus. Darüber hinaus kann man sich für bestimmte Szenen überlegen, noch eine Kleinigkeit hinzuzufügen, damit der Zuschauer noch mehr das Gefühl hat: »Das hat gesessen!« Das ist unsere Aufgabe.
Und auf die Gefahr hin, dass ich ein bisschen abschweife: Ich spreche zwar Tengen Uzui, aber ihn macht nicht nur seine Stimme aus: Es sind die Zeichnungen, die Animationen, der Soundtrack im Hintergrund. All das hat einen Beitrag dazu, dass am Ende ein Charakter entsteht. Das heißt, ich selber bin zwar die Stimme, aber wir als Team formen einen Charakter.
Pressevertreter: Mit dem Start des Anime sind die Fanzahlen regelrecht explodiert. Haben Sie damit und jetzt auch mit dem riesigen Interesse an der World Tour gerechnet?
Katsuyuki Konishi: Wie gesagt, ich hatte bereits den Manga gelesen und als dann der Anime im Fernsehen lief, habe ich zufällig den Anfang mitbekommen. Damals war ich noch nicht mit von der Partie, weil mein Charakter natürlich erst später vorkommt. Ich war total überrascht, was für ein hohes Produktionslevel der Anime hatte, und habe sofort gedacht: »Alles klar, ich muss dabei sein!« Und das beantwortet zwar nicht direkt die Frage, aber das Gefühl »Ich muss dabei sein!« war auf jeden Fall da. Es ist für mich eine ganz große Ehre, dass ich bei diesem Projekt jetzt endlich mit dabei sein darf, und ich sehe es als meine Aufgabe, dass sich noch mehr Animefans »Demon Slayer: Kimetsu no Yaiba« anschauen und so davon mitbekommen, was für ein tolles Werk es ist.
Wir danken Katsuyuki Konishi für das Gespräch, Yuta Maruyama für seine Hilfe als Dolmetscher und Crunchyroll für die Einladung. Die Presserunde fand am 26. Februar im Vorfeld der deutschen Premiere von »Demon Slayer: Kimetsu no Yaiba – To the Swordsmith Village« statt. »Demon Slayer: Kimetsu no Yaiba – To the Swordsmith Village« ist ab 7. März in einer Vielzahl an Kinos in Deutschland sowie Österreich zu sehen.