Um auf den Punkt Zeit für ein Spiel bzw die typische Spielzeit bei Spielen einzugehen - ich bin der Meinung…
On Tour: Akiba Pass Festival 2019 – Was lief neben »Fate/Stay Night: Heaven’s Feel II« so?
On Tour ist die Sammelkategorie für Reiseberichte von Teammitgliedern zu allen relevanten Conventions und Events, zu denen wir uns auf den Weg gemacht haben. Vielleicht ist ja auch etwas für euren nächsten Ausflug dabei.
Das Akiba Pass Festival wird fünf und wer schaut da als Geburtstagsgast vorbei? Synchronsprecher Yuki Kaji (Meliodas aus »Seven Deadly Sins«) in Hamburg & Berlin direkt aus Japan neben einigen anderen namenhaften Ehrengästen sowie einigen wenigen Showacts und Publishern aus der Region. Aber letztendlich waren wir ja für die Filme angereist, nicht wahr? Oder habt ihr euch eure Karte wegen den papierreichen Festivaltaschen gekauft? Was wir uns in einer von elf Austragungsstätten anschauen konnte, war jedenfalls ein Mix aus witzigen, ruhigen, aber auch brutalen Animefranchise-Filmen der vergangenen Jahre, einigen Highlights aus dem japanischen Anime-Kinoprogramm sowie eine Kurzgeschichtensammlung mit Werken namenhafter Regisseure, welche eng mit dem Erfolg von Production I.G. in Verbindung stehen. Besonderes Augenmerk haben wir dabei auf fünf Filme gelegt.
»Non Non Biyori: Vacation« ist ein typischer Franchisefilm: Die Animationen sind auf dem zugegebenermaßen recht hohen Level der TV-Serie und das Timing der Gags sitzt. Die recht typischen Touristenaktivitäten, die den Film mit einem ordentlichen Standbilder-Gewitter eher strecken als Atmosphäre verleihen, passen natürlich zur konfliktfreien Natur des Franchises, dadurch versäumt es der Streifen allerdings auch die emotionalen Momente zwischen Natsumi und ihrer neuen Freundin, der Okinawanerin Aoi, Gewicht zu verleihen.
Nein, in »I Want to Eat Your Pancreas« isst niemand menschliche Bauchspeicheldrüse. Vielmehr steht ähnlich wie in »Your Lie in April« ein vordergründig fröhliches Mädchen mit einer todbringenden Krankheit im Vordergrund, die einem anteilnahmslosen Jungen beibringt, wie großartig das Leben ist, und in der Hinsicht trifft der Film einige clevere Aussagen zu dem Thema. Zwar ist die zweite Hälfte etwas repetetiv und die Animationen voll mit übersättigten Farben, die die eigentliche Handlung verdecken, erreichen nicht immer die Messlatte, die die Synchronsprecher hoch hängen, wenn ihr aber eine Schwäche für Tearjerker habt, dürfte euch dieser Animefilm zufrieden stimmen.
»Natsume Yujin-cho: Ephemeral Bond« folgt derselben Prämisse wie die gleichnamige Serie: Der Junge Takashi zieht los, um Geisterwesen, die ihn quälen, ihre Freiheit zurückzugeben – ein leichtherziges Abenteuer ohne diese ganzen bombastischen Action-Yokai-Gefechte also. Beeindruckend ist auch wie die simplen Charakterdesigns und pastellenen Farbtöne diese Ruhe ästhetisch wiedergeben. Für meinen Geschmack macht der Film dann allerdings zu viele eigentlich ganz simple Einzelgeschichten auf, die aufgrund der schirren Anzahl bei dessen gleichzeitiger Auflösung verwirren.
Der Kampf um den heiligen Gral geht in die heiße Phase: »Fate/stay night: [Heaven’s Feel] II. Lost Butterfly« ist ein bisschen zur Bühne der Rockstars unter den Key-Animatoren geworden. Jeder Servant hat so seinen eigenen animatorischen Kniff und auch die Slice-of-Life-Szenen sind auf fotorealistischem Niveau. Teil 2 ist außerdem wesentlich zugänglicher: Denn der Großteil der Servants, die schon wie in den anderen Routen der stundenlangen Visual-Novel das Zeitliche segnen mussten, sind bereits aus dem Weg, womit sich der Film darauf konzentrieren kann, ordentlich Kapital aus der in Teil 1 aufgebauten Atmosphäre zu schlagen.
Mit Schwertern gegen Gewehre: »Peace Maker Kurogane« ist der Shinsengumi-Manga Japans. Mit jeder Menge selbstbestimmten Charakteren wie der stummen Saya, welche sich zwischen ihrer Jugendliebe und finanzieller Sicherheit entscheiden muss, erwischt uns die zweiteilige Animefilmreihe allerdings etwas auf dem falschen Fuß: Animationstechnisch dadurch eingeschränkt, dass man sich immer wieder auf den veralteten Art-Stil der Anime-Serie aus 2003 rückbezieht, ist der Film immer dann am schwächsten, wenn er sich in Rückblenden verliert oder Wissen zu Charakteren voraussetzt. Ansonsten ist der Film allerdings sehr unterhaltsam.
Wir waren ja in Leipzig beim Akiba Pass Festival dabei und fanden die Filme eigentlich alle mindestens befriedigend. Heavens Feel will ich am Ende erst bewerten, wenn alle Filme draußen sind. Mochte aber, das die Leute bei uns klatschten als eine gewisse Person dran glauben musste. Pancreas fand ich wirklich sehr stark, unser Kinosaal hat sehr viel geweint und geschnieft. Owarimonogatari hätte ich mir so im Nachhinein lieber gespart, weil der für das Kino echt nicht so geeignet ist. Zwei Stunden am Stück diese Dialoge ertragen, das ist für mich dann doch etwas zu heftig gewesen. Love Live! Sunshine war ok, aber die Ursprungsserie hatte einen besseren Film am Start. Habe in den letzten Jahren nicht sonderlich viel mitbekommen, würde ich mir aber nochmal anschauen. Hat sich meiner Meinung doch gelohnt. :3
Yey, eine Meinung zu Love Live. Bei uns lief leider Pancreas parallel :/ So mit anderen Filmen verglichen, fand ich Pancreas nicht ganz so stark. Ich fand ihn von der Farbgestaltung etwas zu übersättigt und die Charaktere etwas eindimensional. Mein ganz persönliches Highlight war irgendwie Non Non Biyori. War halt ’n Standbild-Gewitter und das, was sie auf Okinawa gemacht haben, waren jetzt auch so typische Touristenaktivitäten, aber ich hab halt auch viel weniger erwartet 😀 Für den Preis von 3 Kinotickets habe ich bislang aber auf jeden Fall noch keine Tageskarte bereut. Schon krass, dass das mittlerweile schon das fünfte Akiba Pass Festival war 😀