Um auf den Punkt Zeit für ein Spiel bzw die typische Spielzeit bei Spielen einzugehen - ich bin der Meinung…
Die Anime-Kolumne – Drei Geheimtipps aus der Herbstseason 2018
Genauso vielseitig wie Anime will auch die Anime-Kolumne sein, die sich Teilaspekte aus dem Kosmos herausnimmt und mit Witz analytisch auf dem Grund geht. Das Ergebnis ist dabei offen, interessant wird es aber allemal – wenn nicht, dann lasst es uns wissen.
Eine Protagonistin im Hasenkostüm, blutige Goblin- Schlachten, ein Skelett, das als Buchhändler arbeitet: Die Anime-Herbstseason trumpfte 2018 mit vielen besonders speziellen Anime-Titeln auf. Blickt man aber auf die vielen Social-Media-Kanäle kristallisierten sich auch dieses Mal wieder einige Headliner heraus, an die wir uns auch noch nach der Season erinnern werden. »That Time I Got Reincarnated as a Slime« (Genre: Isekai, Fantasy, Action) und »Rascal Does Not Dream of Bunny Girl Senpai« (Genre: Mystery) neben Weiteren teilen sich dabei merklich die Spitze untereinander auf. Kleinere Titel drohen da schon mal unterzugehen. Aus diesem Grund möchte ich euch heute drei meiner persönlichen Highlights der Herbstseason 2018 vorstellen, welchen ihr eventuell übersehen haben könntet.
Skull-face Bookseller Honda-san (Genre: Comedy)
Wie sieht eigentlich das Leben eines Buchhändlers im Ursprungsland des Manga aus? Dieser Frage geht Ex-Buchhändler Honda in seinem Manga auf den Grund, indem er dem Zuschauer Einblick gewährt in das tägliche Chaos einer japanischen Buchhandlung. Nun folgte ein Anime …
Darum geht es:
Honda arbeitet seit Jahren in einer japanischen Buchhandlung als Verkäufer. Neben dem Bereitstellen und Verkaufen der Waren ist gerade die Kundenberatung ein wichtiger Schwerpunkt seiner Arbeit. Nicht allzu selten gerät er dabei in die unvorstellbarsten Situationen, doch egal, was ihn erwartet, liegt ihm immer die Zufriedenheit seiner Kunden am Herzen.
eigene Zusammenfassung
Der Anime entstammt dem Studio DLE, welches sich eigentlich als Studio für Flash-Animationen einen Namen gemacht hat. Dies hat den besonderen, etwas gewöhnungsbedürftigen Stil des Anime zufolge. Die Basis einer jeden der 12 Folgen bilden circa drei Shortplays, die auf den realen Erfahrungen Hondas basieren. Definitiv ein neues Level an Authentizität.
Um auf die eingangs gestellte Frage zurückzukommen, wie sich das Leben eines Buchhändlers im Ursprungsland des Manga anfühlt, lässt sich dies anhand der ersten Folgen bereits recht einfach beschreiben: anstrengend, abwechslungsreich und sehr, sehr unterhaltsam. So wird in einer Folge zum Beispiel gezeigt, was eigentlich alles auf die Buchhandlung zukommt, wenn die Verläge neue Manga auf den Markt bringen. Auf der einen Seite muss die Ware schnellstmöglich in die Regale geräumt werden, während bereits eine gewaltige Masse an Kunden im Laden darauf wartet, die Neuerscheinungen der eigenen Sammlung hinzuzufügen. Und dann sind da noch die vielen Extras, die zugleich dazu sortiert werden müssen, um die Bindung zwischen Kunde und Verlag zu stärken. Das Chaos ist quasi vorprogramiert.
Warum sollte man dem Anime eine Chance geben?
»Skull-face Bookseller Honda-san« ist der Titel, bei dem ich in dieser Season am meisten gelacht habe. Er kommt schnell auf den Punkt und ist zugleich auch lehrreich. Honda selbst ist ein sehr sympatischer Charakter, in diesem zunächst trocken wirkenden Thema charmant vermittelt.
Tsurune (Genre: Sport)
Sport-Anime sind laut, actionlastig und voller Fanservice. Das es auch anders geht, beweist Animationsstudio Kyoto Animation (»Free!«) mit ihrem wunderschön animierten Werk rund um das japanische Bogenschießen … oder etwa doch nicht?
Darum geht es:
Minato Narumiyas große Leidenschaft ist das traditionelle japanische Bogenschießen Kyūdō. Auf seinen Weg zur Spitze entwickelt Minato aber plötzlich die sogenannte Scheibenpanik, eine Angststörung, bei der der Schütze aufgrund des zu hohen Drucks nicht mehr in der Lage ist, auf die Zielscheibe zu zielen. Minato hängt daraufhin den Bogen an den Nagel. Doch alles ändert sich, als er an die die Oberschule kommt. Dort trifft er auf seinen ehemaligen Teamkollegen Ryōhei Yamanōchi, welcher ihn dazu bringt, den Kyūdō-Club erneut beizutreten. Ihr Ziel: Gemeinsam Minatos Angststörung überwinden und das nächste Turnier gewinnen.
eigene Zusammenfassung
»Tsurune« ist die Adaption der gleichnamigen, zweibändigen Light-Novel-Reihe von Kotoko Ayano und beschreibt das Geräusch eines losschnellenden Pfeils. Für den 7. Kyoto Animation Award eingereicht gewann der erste Band 2016 den Sonderpreis und erschien bald darauf beim hauseigenen Verlag. Nun brachte das Studio diesen Titel mit leichter Verspätung auch animiert ins japanische Fernsehen. Bisher wurden daher erst elf von 13 Folgen ausgestrahlt.
Warum sollte man dem Anime eine Chance geben?
»Tsurune« beweist, dass es keine einheitliche Formel für gute Sport-Anime gibt. Der Anime passt sich durch seine Stimmung dem ruhigeren, sehr auf Tradition und Rituale bedachten Sport an. So ist zum Beispiel nicht nur der Abschuss des Pfeils ein wichtiger Bestandteil des Sports, sondern auch die Aufstellung und Choreografie des Anlegens. In einer Folge wird daher dem Zuschauer nähergebracht, welche Bedeutung welche Position im Gruppenkampf hat, während in einer anderen Folge das Trainingslager zunächst mit einer besonderen Zeremonie beginnt und hinterher endet. Aber kein Sorge, Mädels, Regisseur Takuya Yamamura hat sein Handwerk von »Free!«-Regisseur Eisaku Kawanami gelernt, falls euch also doch so einiges bekannt vorkommt, wisst ihr jetzt, warum.
Double Decker! Doug & Kirill (Genre: Action, Krimi)
Mit einem actiongeladenen Vertreter des Krimi-Genres kommt das namenhafte Animationsstudio »Sunrise« (»Gundam«, »Cowboy Bebop«, »Accel World«) in dieser Season um die Ecke …
Darum geht es:
In der fiktiven Stadt Lisvalletta lebt der junge Polizist Kirill Vrubel. Kirill träumt davon, eines Tages als Held seine Stadt zu beschützen und nicht weiter als niedrigrangiger Polizist Kleinstkrimielle zu jagen. Eines Tages trifft er zufällig auf Douglas Billingham. Dieser ist gerade dabei einen Verbrecher festzunehmen, welcher unter der in Lisvalletta weitverbreiteten, gefährlichen Droge Anthem steht. Beeindruckt von Kirills Tatendrang veranlasst Doug, dass Kirill in seine Einheit, der Seven-O, versetzt wird. Eine Spezialeinheit, welche explizit Jagd auf die Dealer hinter Anthem macht.
eigene Zusammenfassung
»Double Decker! Doug & Kirill« ist ein Spin-off zum 2011 erschienenden Superhelden-Anime »Tiger & Bunny«. Der Anime umfasst 13 Folgen. Diese sind selbstverständlich in Zusammenarbeit mit vielen ehemaligen Mitarbeitern der Hauptserie entstanden.
Warum sollte man dem Anime eine Chance geben?
»Double Decker! Doug & Kirill« ist eine actiongeladene Krimiserie mit extrovertierten Charakteren. Die Folgen sind fesselnd und gewinnen von Episode zu Episode mit jeder neuen Info zu Anthem an Fahrt. Zwar kann der Anime nicht mit großen Vertretern des Genre wie »Psycho-Pass« mithalten, da dafür die Story ein wenig zu platt ist, aber das will der Anime auch gar nicht. Auch wenn es sich hierbei um ein Spin-off handelt, sind Verständnisprobleme bezüglich Figuren und dessen Welt nicht zu befürchten. Herzstück des Anime ist dabei Protagonist Kirill, der bereits mit seiner eigenen Vorstellung in der ersten Episode als Erzähler punktet, welcher dem Zuschauer in Kürze die Welt erklärt, bevor er dann auf eine amüsante Art und Weise zu seiner eigenen Person kommt. Solche und ähnliche Slapstick-Comedy-Momente lockern die sonst eher angespannte Stimmung auf und machen die sonst eher düstere Welt von »Double Decker! Doug & Kirill« bunter.
So viel zu meinen drei kleinen Perlen der kürzlich zu Ende gegangenen Anime-Season. Die Season hält natürlich noch weitere tolle Titel parat – »Goblin Slayer« (Genre: Action, Drama) und »Dakaichi: My Number 1« (Genre: Romance, Yaoi) beispielsweise, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Man sollte sich daher gerade in dieser Season nicht allzu leicht abschrecken lassen, sondern auch den sehr speziellen Vertretern einzelner Genres eine Chance geben.