Anihabara Awards 2017 – Bester Manga

7 Kategorien treffen auf vier Juroren und die Community: Anihabara.de zeichnet dieses Jahr eine Woche lang zum zweiten Mal Entwicklungen aus, die die Redaktion für den Anime und verwandte Industrien als wegweisend oder besonders wertvoll erachtet hat.

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(Hinweis: Mit einem Klick auf einen der Wochentage gelangst du zum entsprechenden Beitrag.)

Was dem Film sein Roman ist, ist dem Anime sein Manga und gleich zwei neue Mangaverlage erblickten mit Cross Cult und Altraverse dieses Jahr das Licht der Welt – der eine mit dem Fokus auf erwachsene Seinen-Titel als erfahrenes Grafikstudio (unter anderem auch für Manga) und Comicverlag und der andere als Generalist abgespaltet aus dem Tokyopop-Verlag. Für das nächste Jahr stehen ebenfalls mit The Promised Neverland, To Your Eternity und Made in Abyss bereits großartige Mangareihen und potenzielle Nominierte für den Anihabara Award 2018 in den Startlöchern, nun aber werfen wir erst einmal einen Blick darauf, was wir dieses Jahr für auszeichnungswürdig hielten.

Der Tagesteaser

Das Vorgehen

Bevor abgestimmt wurde, stellte die Anihabara-Redaktion in einer Redaktionskonferenz eine Liste mit sieben Kategorien samt Nominierten auf. Danach begann die Jury-Phase, in der vier Juroren unterschiedlicher Schwerpunkte unabhängig voneinander ihren Favoriten bestimmten. Enthaltung waren bei der Wahl zum besten Manga und besten J-Game möglich. Frei Plätze in der Jury wurden dann mit Juroren einer Spezial-Jury aufgefüllt. Als fünfte Stimme und zusätzlich diejenige, die bei Patt-Situationen ausschlaggebend ist, zählte der Gewinner des Community-Votings.

Die Jury

Thobias

Sakuga-Enthusiast Thobias kennen viele von euch sicherlich noch als KSMs Marketing-Manager. Seinen Faible für Animationen, die Anime-Industrie hat er danach nicht verloren.

House of Animanga

Mia & Fuma sind die beiden Köpfe hinter House of Animanga und schreiben auf ihrem Nerd-Blog mit Leidenschaft über Anime, Manga, Games, Comics, Serien, Filme und Bücher.

Anna no Manga

Anna aus dem hohen Norden hat in ihren Bücherregalen über 2000 Manga stehen und bloggt darüber. Nach RTL II fand die Geschichtenliebhaberin ihren Weg zu Anime und Manga über K-On! zurück.

Der Gewinner

Say

Say „I love you“!
Verlag: Kodansha
Veröffentlicht: 24.02.2008 – 24.07.2017
Publisher: Egmont Manga

Ein Außenseiter-Mädchen mit tragischer Mobbing-Vergangenheit und der Traumprinz der Schule: Unser Gewinnermanga klingt zunächst wie ein typischer Vertreter des Shoujo-Genres. Anstatt mich und seine Leser allerdings mit Flashbacks zu nerven, verbaut Kanae Hazuki die Thematik in der Geschichte selbst. Keine Frage, Mei ist ein sehr verletzlicher Charakter und nach ein paar Anlaufschwierigkeiten beginnt gerade noch rechtzeitig auch Yamatos Playboy-Image neben Meis Schüchternheit zu bröckeln, die dem jungen Mädchen Sorgen bereitet. Letztendlich ist Say „I love you“! eben immer dann am stärksten, wenn die Beziehung der beiden im Vordergrund steht.

Das Voting

Thobias wählte Siúil, a Rún:

Mia & Fuma wählten Fire Force:

Anna wählte Anonymous Noise:

Das Community-Voting gewann Say „I love you“! mit 34,38% der Stimmen:

Endergebnis: Bester Manga 2017

Die Nominierten

Siúil, a Rún: Das fremde Mädchen

Siúil, a Rún: Das fremde Mädchen
Verlag: Mag Garden
Veröffentlicht: 05.09.2015 – ?
Publisher: Tokyopop

Im Oktober erregte Siúil, a Rún: Das fremde Mädchen bei uns damit aufsehen, dass dem Manga eine Postkarte mit Charakteren aus The Ancient Magus‘ Bride und ebendieser Mangareihe beilag – stammt schließlich aus demselben Magazin. In der Tat besticht der an eine westliche Märchengeschichte erinnernde Manga mit einer ähnlichen Ruhe und Fragilität, dass das alltägliche Leben der beiden Hauptcharaktere jederzeit zu einem Ende kommen kann. Siúil, a Rún: Das fremde Mädchen ist allerdings noch viel mehr als das: Seine Welt ist düsterer, seine Wälder bedrohlicher, die Vater-Tochter-Dynamik unschuldiger – etwas, was die Zeichnungen auf ihre ganz eigene Art einfangen.

Anonymous Noise

Anonymous Noise
Verlag: Hakusensha
Veröffentlicht: 20.04.2013 – ?
Publisher: Carlsen Manga

Kurz vor Ende des Jahres – im November – startete Anonymous Noise bei Carlsen Manga mit gleich zwei Bänden und egal, ob bewusst oder unbewusst, die Reihe profitiert davon. Denn die Geschichte um die maskentragende Band und die unerwiderten Dreiecksbeziehungen zwischen ihren Mitgliedern erinnert mit seiner langen Vorgeschichte über Ninos Kindheit und frühe Schulzeit nicht nur an erfolgreiche Geschichten wie Chihayafuru, es setzt auch ganz eigenen Noten: Zwischen emotionalen Reibungspunkten und persönlichem Wachstum sind seine melodramatischen Charaktere nämlich bei Weitem nicht charakterlos und Andeutungen, wohin die Reise gehen könnte, halten mich schon seit einer ganzen Weile am Ball.

Fire Force

Fire Force
Verlag: Kodansha
Veröffentlicht: 23.09.2015 – ?
Publisher: Tokyopop

Fire Force entstammt der Feder von Soul-Eater-Mangaka Atsushi Ohkubo und obwohl sein neues Werk denselben überdrehten Charme wie die Shonen-Hitserie hat, ist die Geschichte über das Phänomen der spontanen Selbstentzündung wesentlich zugänglicher. Ich meine: Eine Feuerwehr-Story mit jeder Menge Feuermagie? Klingt nach einer abgefahrenen Kindheitsfantasy! Tatsächlich nimmt sich Ohkubo Zeit selbst mit kleinen Details seine Charaktere vernünftig einzuführen. Wer nämlich die hitzköpfige Standard-Shonenkartoffel mit tragischer Hintergrundgeschichte erwartet, hat zumindest mit letzterem Punkt recht, selbst im Kampf behält Shinra allerdings immer einen – Achtung Wortspiel – kühlen Kopf.

The Rising of the Shield Hero

The Rising of the Shield Hero
Verlag: Media Factory
Veröffentlicht: 05.02.2014 – ?
Publisher: Tokyopop

Glaubt es mir oder glaubt es mir nicht, The Rising of the Shield Hero ist im Rest der Welt einer der beliebtesten Mangareihen, und zeigt damit ein Problem auf, womit die Manga-Verlage seit jeher zu kämpfen haben: Nur weil ein Titel anderswo erfolgreich ist, heißt das nicht, dass er sich hierzulande gut verkauft. Mit seinem Fokus auf Isolation, Verrat und Hass gegen eine Welt, die unserem Helden nur Steine in den Weg legt, ist die Isekai-Geschichte basierend auf der gleichnamigen Lightnovel definitiv mehr als nur einen Blick wert, die glaubwürdigen Momente der Verzweiflung – aber auch der Wärme und Zuneigung – aufgrund der Zeichnungen der jungen Mangaka ein echter Blickfang.

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