Playlists – Episode 11: Die musikalischen Highlights der Herbstseason 2017

Von brandneuen Tracks über heiße Newcomer: Playlists ist unser J-Pop- und Anime-Musikformat, das euch Artikel für Artikel Animemusik auf die Ohren haut.

Kennt ihr das? Es ist mitten in der Season und der Song, den ihr die ganze Zeit ignoriert habt, gefällt euch plötzlich richtig gut. Die Rede ist von Garnidelia. Wie konnte ich vergangene Season eine so kraftvolle Sopran-Ballade wie »Désir« ignorieren? Gleich die nächste Sünde: »10% Roll, 10% Romance« – ein schwungvoller Rock-Song von Unison Square Garden – hatte ich genauso wenig auf dem Schirm. Wo wir gerade sowieso beim Thema Beichten sind: Diese Season sind Garnidelia, ZAQ und auch Nagi Yanagi wieder nicht in der Playlist vertreten. Was noch übrigbleibt? Seht selbst!

 

Unison Square Garden – Invisible Sensation

Erscheinungsort: 2. Opening zu Welcome to the Ballroom

Album: Mode Mood Mode (2018)

Genre: J-Pop, Rock, Elektropop

Chartplatzierung: #5 (20. November 2017) (9 Wochen)

Noch nicht mal 100 Wörter sind geschrieben und schon kommt Unison Square Garden wieder zur Sprache. Zu meiner Verteidigung: Ich hielt »10% Roll, 10% Romance« zwar für einen frech-flotten sowie flüssig-eleganten Pop-Song, aber einen bleibenden Eindruck hinterließ die dreiköpfige Truppe bei mir nicht. In der aktuellen Season boten sich daraufhin gleich zwei Möglichkeiten der durchdringenden Kopfstimme von Sänger Kosuke Saito etwas abzugewinnen. Und auch wenn Rocksong »Fake Town Baby« schon schwungvoll ist, wird das Opening eines Balltanz-Anime das Ganze doch noch toppen können, oder? So kam es dann auch und »Invisible Sensation« gefiel mir aufgrund der Kombination aus gefühlsvoller Strophe und peppigem Refrain doch ganz gut. Einen rockigeren, gröberen Teil kriegt man in dem vollständigen Song übrigens auch zu hören – nur wäre der Teil für das Anime-Opening wahrlich unpassend gewesen.

 

Blue Encount – VS

Erscheinungsort: Opening der sechsten Gintama-Staffel

Album: Vector (2018)

Genre: J-Pop, Rock

Chartplatzierung: #15 (11. Dezember 2017) (6 Wochen)

Ob »Day by Day by Day by Day« oder jetzt »Lai Lai Lai Lai Lai«: Blue Encount weiß, wie man den Refrain mit prägnanten Textzeilen besonders einprägsam macht. Bei »VS« gefällt mir aber nicht nur die Lyrics. Schlagzeuger Yoshihide Takamura kickt den Rhythmus mit seiner Bass Drum wirklich unnachgiebig ins Gehör des Zuhörers. Dadurch kann sich die üblicherweise so aufdringliche E-Gitarre auch einmal zum E-Bass in den Hintergrund gesellen und in den passenden Momenten umso eindrucksvollere Solos hinbrettern. Wer einen Rap-Part wie in »Day x Day« – dem vorherigen Gintama-Opening ebenfalls von Blue Encount – erwartet, muss diesmal leider mit Sänger Shunichi Tanabes Kopfstimmen-Solo vorliebnehmen.

 

Junna – Here

Erscheinungsort: Opening zu The Ancient Magus‘ Bride

Album: 17 Sai ga Utsukushii Nante, Dare ga Itta. (2018)

Genre: J-Pop, Folk

Chartplatzierung: #14 (13.11.2017) (16 Wochen)

Was haben »The Ancient Magus‘ Bride« und dessen Opening gemeinsam? Ihren mysteriösen Charme. Dieses Gefühl verkörpert für mich allein schon das Musikvideo, in dem die 16-Jährige mit einem langen roten Kleid durch eine Wüstenlandschaft schreitet. Wirkt irgendwie orientalisch, oder? Und so ist es irgendwie auch mit Junnas kräftig-rauer Stimme, die gerade im Refrain wie ein Sandsturm umherwirbelt. Die Gitarre trifft genauso morgenländische Töne und genau diese Kombination ist es, weswegen »Here« seinen Platz in dieser Playlist hat. Junna ist übrigens keine völlig Unbekannte: Als Stimme von Mikumo Guynemer, der Frontfrau der fiktiven Idol-Band Walküre aus »Macross Δ«, debütierte sie bereits mit 14 Jahren, was sie zur jüngsten Anime-Interpretin der Geschichte macht.

 

Edda – Tick-Tack

Erscheinungsort: Ending zu Infini-T Force

Album: Karakuridokei to Tongue no Machi (2018)

Genre: J-Pop

Chartplatzierung: #129 (23.10.2017) (1 Woche)

Dass man auch abseits bekannter Anime-Serien schöne Openings und Endings finden kann, weiß ich spätestens seit »Don‘t« – dem jazzigen Opening zur Neuauflage von »Warau Salesman« von Eri Nakamura. Außerdem lasse ich Playlists doch gerne mit was Ruhigerem ausklingen und das ist diesmal »Tick-Tack« bekannt aus dem CGI-Power-Ranger-Animeverschnitt »Infini-T Force« von Debüt-Solosängerin Edda. Passt zwar stilistisch nicht, aber ignorieren wir das samt der Synthesizer-Soundkulisse doch einmal, dann drückt der Song für mich einfach ein gewisses alltägliches Sehnsuchtsgefühl aus, bevor ihre helle Stimmfarbe mit dem Refrain uns aus diesem Gefühl rausreißt und einem zuschreit: »Wird schon werden!«

 

Was lief sonst noch: Garnidelia – Aikotoba, Lisa – Ash, Man with a Mission – My Hero, ZAQ – Braver, eufonius – Kokoro ni Tsubomi, Yurika – Kyoumen no Nami

Wie gefällt euch die Auswahl? Sind eure Lieblinge dabei?

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