Um auf den Punkt Zeit für ein Spiel bzw die typische Spielzeit bei Spielen einzugehen - ich bin der Meinung…
Ersteindruck – Sword Art Online: Ordinal Scale
Warum immer auf eine Review nach Abschluss der Serie warten, wenn man sich schon nach der ersten Episode beziehungsweise dem ersten Band einen Eindruck bilden kann? Da setzt Ersteindruck an und gibt schon einmal einen Ausblick darauf, ob es sich lohnt, dem Anime oder Manga eine Chance zu geben oder nicht.
(Quelle: MAL) | |
Titel: | Sword Art Online: Ordinal Scale |
Genre: | Action / Fantasy |
Studio: | A-1 Pictures |
Release: | 18. Februar 2017 |
Länge: | 119 Minuten |
Publisher: | Peppermint Anime |
Preis: | an der Kino-Kasse |
Nachdem am 18. Februar die Snobs unter den Anime-Fans Sword Art Online: Ordinal Scale zeitgleich zur japanischen Premiere bereits im Kölner Cinedom ansehen durften, kann sich nun auch der Rest von Deutschland bis Ende April in einem der vielen ausgewählten Kinos an dem Film erfreuen. Gewählt werden kann außerdem zwischen Originalfassung und deutscher Synchronisation. Ferner finden Events mit Synchronsprechern in München, Wien, Hamburg und Berlin statt. Welche Kinos den Film ausstrahlen und ob ihr noch Tickets ergattern könnt, erfahrt ihr bei Peppermint Anime selbst. Da ich aber nicht das Glück besaß, in der Nähe einer dieser Städte (oder in der Nähe von Köln) zu wohnen, habe ich den Film ohne großes Drumherum angesehen, was meiner Vorfreude jedoch keinen Abbruch tat …
VR wird zu AR
Virtual Reality ist out, ab sofort ist Augmented Reality der heiße Scheiß: Mit dem neuen Gerät Augma lassen sich alle möglichen Dinge in die reale Umgebung projizieren. Völlig neue Welten können so erschaffen werden, ohne dass das Hirn von der Außenwelt getrennt ist. Eine davon ist ARMMORPG Ordinal Scale. Über Minispiele und ein Rankingsystem kann man darin auch in der realen Welt Items sammeln oder Monster bekämpfen. Musikalische Unterstützung in Form von Buff-Effekten erhalten die Kämpfer dabei von KI-Idol-Sängerin Yuna, dem Aushängeschild von Augma. Alle sind davon begeistert, bis auf Kirito, der auf Rang 104.000 rumhängt, während seine Freunde bereits zu den oberen Zehntausend gehören. Plötzlich auftretende Events erregen dann aber doch seine Aufmerksamkeit: Bossmonster aus Sword Art Online erscheinen in der Welt und wer sie besiegt, erhält einen fetten Bonus. Doch das Ganze hat einen Haken: Ehemalige SAO-Survivor verlieren sämtliche Erinnerungen an das Spiel, wenn sie von einem Bossmonster besiegt werden. Was hat es damit auf sich? Und wer ist überhaupt Yuna, um die so ein großes Geheimnis gemacht wird?
Gut: A-1 Pictures haut ordentlich einen raus
Hochwertig bis zum Schluss: Für die Augen gibt‘s eine Menge zu sehen und auch bei aufwendigen Szenen lässt A-1 Pictures sich nicht lumpen und verzichtet größtenteils auf CGI-Sparmaßnahmen. Beim finalen Kampf wurde schließlich restlos auf die Pakue gehauen, mit schnellen Szenenwechseln und guten Einstellungsgrößen wagt es kaum jemand zu blinzeln. Auch für die Ohren setzt es wieder ordentlich was, wurden doch alte Soundtracks nach einer Schönheitskur wiederverwendet und mit passenden Neuen ergänzt. Idol Yuna (Sayaka Kanda) wartet auch mit fünf schönen Insertsongs auf, die den Kämpfen einen erfrischend eigenen Stil verleihen – alles unter der Leitung von Yuki Kajiura (Fate/Zero, Madoka Magica), während Lisa gewohnt den Titelsong zum Besten gibt. Lediglich Silica sollte noch ein paar Gesangsstunden nehmen…
Durchmischt: Ordinal Scale ist eine sinnvolle Ergänzung
Ordinal Scale entfacht im mir dasselbe wohlige Gefühl, dass ich beim Schauen des ursprünglichen Aincrad-Arks hatte und macht damit einiges wett, was Alfheim Online, Gun Gale Online und Mother‘s Rosario bei mir verbockten. Sich von festen Feindbildern zu entfernen, um Kirito dann trotzdem den Tag retten zu lassen, mag zwar nicht revolutionär sein, aus Reki Kawahara ist aber mittlerweile ein stattlicher Autor geworden. Er hat erkannt, dass ein kleiner, philosophischer Touch am Rande bei temporeichen Filmen nicht verkehrt sein kann und so ist Asunas Suche nach der eigenen Identität ein gelungener Randaspekt. Immerhin schufen die Geschehnisse in Sword Art Online erst die junge Erwachsene, die sie letztendlich nun ist. Ansonsten liegt der Fokus aber natürlich auf Action und wo Couch-Potato Kirito zunächst körperlich nicht mithalten kann, nimmt Anti-Kirito Eiji seinen Platz ein. Gerne hätte ich auch Kendo-Ass Suguha in Aktion erlebt, stattdessen gebe ich mich aber auch mit Sinon zufrieden, die Kiritos Schwächen mit ihrer Knarre in alter Manier gekonnt aufwiegen kann.
Schlecht: Und dann war er zu Ende …
Auch wenn der finale Kampf ziemlich genial inszeniert ist, so schnell ist er auch wieder vorbei. Ich will damit jetzt nicht sagen, dass das einzig Negative an dem Film ist, dass er dann doch irgendwann endet. Man hätte einfach mehr herausholen können, vor allem bei den guten visuellen Vorzeichen, unter denen der Film stand. Auch die überladenen Dialoge tun der Geschichte nicht gut. Es scheint so, als trauen die Machen ihren Bildern und Charakteren Komplexität nicht zu, weshalb sie das Drehbuch unnötig verkomplizieren. Man hätte hier wirklich ein Denkmal der Animefilm-Geschichte setzen können, an das sich die Leute noch lange und gern zurückerinnern, denn viel Kritik lässt sich an Ordinal Scale nicht üben. Wer sucht wird aber auch hier fündig in Form von ungewöhnlichem Fanservice. Darauf hätte man auch gerne verzichten können.
Fazit: Ein Must-have im Regal
Wer nicht in den Genuss der allmählig weniger werdenden Kinovorführungen kommen kann, sollte sich das Werk auf jeden Fall gegen Ende des Jahres von der heimischen Anlage aus zu Gemüte führen. Action-Feuerwerk Ordinal Scale räumt nämlich mit den Schwächen seiner Vorgänger auf und von den absolut verschmerzbaren negativen Kritikpunkten einmal abgesehen, hat der Film mir sehr viel Freude bereitet – und nicht nur mir: Mit Ende des Films entbrannte tösendes Geklatsche und auch nach Ende des Abspanns wurde erneut kräftig applaudiert, denn darin wurde die dritte Staffel enthüllt. Es wird also definitiv nicht das letzte Mal gewesen sein, dass wir den schwarzen Schwertkämpfer auf der Mattscheibe und vielleicht auch auf der Leinwand gesehen haben.