Um auf den Punkt Zeit für ein Spiel bzw die typische Spielzeit bei Spielen einzugehen - ich bin der Meinung…
Manga-Corner – Was hat es mit Battle Royale auf sich?
Warum braucht es ein Manga-Corner? Tja, im Gegensatz zu Anime kriegt man bei Manga nicht mit, wenn neue Serien starten und wenn sie erst mal gestartet sind, müssen Fans über Jahre Woche um Woche auf wenige weitere Seiten warten. Daher stellt Manga-Corner Werke vor, die vielleicht noch nicht jeder kennt, oder ehrt Mangaka für ihr Wirken.
Trotz seines simplen Namens ist Battle Royale keine Rubrik in Jan Böhmermanns Neo Magazin Royale, sondern ein Roman des japanischen Autors Koushun Takami, das ein ganzes Subgenre 1999 mit sich aus dem Boden hob. Das Werk spielt in einem dystopischen Japan der Zukunft, in dem jährlich Schulklassen von Mittelschülern ausgewählt werden, um sich in einem staatlich arrangierten Todesspiel gegenseitig zu töten. Es bietet dabei damals wie heute viel Stoff für Diskussionen.
Kritiker sehen Battle Royale gerade vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise Ende des 20. Jahrhunderts, wodurch viele Japaner ihre Jobs verloren. Aus Angst hält man an alten Eliten fest und setzt Schüler in landesweiten Rankings unter extremen Erfolgsdruck. Diese Gedankenhaltung schwingt teilweise in modernen Death-Games immer noch mit. Die Prämisse verspricht in erster Linie aber einfach Spannung von der ersten bis zur letzten Minute und funktioniert auf der anderen Seite mit einer Vielzahl unterschiedlicher Settings. Typisch für das Erzählgerüst ist eine Vielzahl an stereotypischer Charaktere.
Denn wer mag es schon nicht, wenn in einer absurden Umgebung Menschen kaltblütige Dinge tun, um ihr eigenes Leben zu schützen? Sozio-psychologisch sind Spiele um Leben und Tod sehr vielseitig: Teilnehmer begehen Selbstmord, gestehen plötzlich einander die Liebe, bunkern sich ein, bilden Teams mit Fremden, betrügen einander – Gier, Verzweiflung und Niedertracht sind allgegenwärtig. Durch das Maß an Brutalität geriet Battle Royale gerade im Zusammenhang mit Amokläufen mehrfach unter Beschuss.
Und welcher Titel kommt einem nun sofort in den Sinn? Vermutlich The Hunger Games beziehungsweise Die Tribute von Panem wie Suzanne Collins 2008 geschriebenes und 2012 verfilmtes Werk in Deutschland heißt. Die Ausgangslage ist ähnlich: In beiden Romanen werden Teenager von der Regierung mittels Losverfahren als Lehre für die anderen zur Teilnahme an einem im TV übertragenen Kampf auf Leben und Tod gezwungen. Die Romane sind zwar von ihren jeweiligen Kulturen geprägt, kommen sich szenenweise aber sehr nah. Collins behauptet zwar, dass sie den blutigen Zwilling nicht kannte, zumindest die Redaktion wies sie aber auf die Parallelen hin. Letztendlich erlebt der Klassiker durch die ganze Plagiatsdiskussion der Fans ein regelrechtes Comeback, sodass der Film frühzeitig vom Index genommen wurde und im April erstmals auf DVD erscheint. Autor Takami sieht das Ganze jedenfalls gelassen.
Liar Game – Alles oder nichts
Es muss aber auch nicht immer um Leben und Tod gehen. Manchmal ist der finanzielle Tod genauso schrecklich. Der gutgläubigen Nao Kanzaki wird das schmerzlich bewusst, als sie die gestellten 100 Millionen Yen – umgerechnet etwa 830.000 Euro – an ihren ersten Gegner verliert und die Summe an die Verwaltung zurückzahlen muss. Mit dieser Angst ziehen viele wie sie von Runde zu Runde, mit der Aussicht auf einen höheren Gewinn, der die angehäuften Schulden deckt. So beginnt der Konflikt, mit anderen zusammenzuarbeiten und zumindest ohne Schulden auszusteigen oder seine Mitspieler zu hintergehen und das ganz große Geld zu machen. Das Beste an Liar Game sind aber die Spiele, die zunächst wie absolute Glücksspiele wirken, in Wahrheit jedoch mathematisch oder logisch kleine Schummeleien zulassen.
Btooom! – Die explosive Variante
Ein Survivalgame mit Bomben als einzige Waffe macht sicher alles brutaler, oder? In Wahrheit sind es gerade diese Bomben, im Manga BIMs genannt, die Btooom so viel seiner Schrecklichkeit nehmen. Immerhin ist ein Wurf schnell erledigt und seine Distanz zum Opfer bewahrt man auch – sofern man nicht den Drang verspürt, selbst draufgehen zu wollen. Richtige Kaltblütigkeit und Verzweiflung von Angesicht zu Angesicht bleibt dem Leser also überwiegend erspart. Dennoch ist Btooom vor allem ein sehr taktisches Battle-Royale rund um den Progamer Ryouta Sakamoto, der sein Lieblingsgame plötzlich auf einer verlassenen Insel nachspielen muss. Die acht verschiedenen BIM-Arten an sich erfordern schon eigene Herangehensweisen und kombiniert miteinander ist die Zahl an Angriffsmustern fast endlos.
Mirai Nikki – Ist hier eigentlich irgendwer normal?
Na? Taucht bei euch auch gerade diese Stimme im Kopf auf, die ununterbrochen „Yukki“ ruft? Dann habt ihr vermutlich schon Bekanntschaft mit Mirai Nikki gemacht. In diesem Showdown der Gottesanwärter mischen vom weinerlichen Schuljungen bis zum grausamen Serienkiller alle mit. Ihnen hat der Herrscher über Raum und Zeit ein Handy-Tagebuch vermacht, dass ihnen einen eingeschränkten Blick in die Zukunft erlaubt – sei es, wo sich der perfekte Fluchtweg befindet oder was eine bestimmte Person gerade tut. In dieser Welt, wo potenziell jeder, den du kennst, dein Feind sein kann, ist eine Yandere wie Yuno kein Problemebereiter, sondern dein einzig wahrer Verbündete. Um diese zu besiegen, muss Yukiteru nicht nur ihre Identität aufdecken, auch muss er herausfinden, was deren Zukunftstagebuch genau vorhersagt.