Um auf den Punkt Zeit für ein Spiel bzw die typische Spielzeit bei Spielen einzugehen - ich bin der Meinung…
Manga-Corner – Warum nichts an The Breaker herankommt
Warum braucht es ein Manga-Corner? Tja, im Gegensatz zu Anime kriegt man bei Manga nicht mit, wenn neue Serien starten und wenn sie erst mal gestartet sind, müssen Fans über Jahre Woche um Woche auf wenige weitere Seiten warten. Daher stellt Manga-Corner Werke vor, die vielleicht noch nicht jeder kennt, oder ehrt Mangaka für ihr Wirken.
Mai 2015: Etliche Shitstorms brachen in den gängigen Internetforen aus, als Autor Geuk-Jin Jeon und Illustrator Jin-Hwan Park bekanntgaben, statt einer dritten Reihe zu The Breaker nun erst mal einen neuen mittellangen Manwha namens Trinity Wonder zu starten. In diesem trifft der beste Martial-Arts-Kämpfer auf eine Magierin aus einer Fantasywelt. Was wie ein Spinoff klingt, gefiel den Breaker-Fans gar nicht, denn eigentlich wollten sie wissen, wie es nun nach dem Cliffhanger weitergeht. Während Trinity Wonder nun im Dezember bereits einen zweiten Ark startet, widmen wir uns der Frage, warum in meinen Augen gerade im Action-Sektor nichts an Klassiker wie The Breaker herankommt und wie viel vom Breaker in Trinity Wonder steckt.
Worum geht es?
Shi-Woon wird an der Highschool regelmäßig von einer üblen Gang drangsaliert und erpresst. Als der Lehrer Chun-Woo an die Schule kommt, entdeckt Shi-Woon, dass dieser ein überragender Martial-Arts-Kämpfer ist. Shi-Woon ist entschlossen, von ihm zu lernen und ebenfalls ein starker Kämpfer zu werden, doch der mysteriöse Lehrer will davon nichts wissen. Aber Shi-Woon lässt sich nicht von seinem Ziel abbringen und es gelingt ihm, in Chun-Woos mysteriöse Welt der Kampfkunst einzutauchen …
Das Tempo: Niemals an einem Ort verharren
Fesselnd und ereignisreich: So würde ich The Breaker kurz und knapp beschreiben. Egal in was für einer Lage sich Protagonist Shi-Woon gerade befindet, die Geschichte bleibt nie lange an einem Ort und entwickelt sich konstant weiter. Einmal angefangen lässt einen die Handlung so nicht mehr los. Die Kämpferwelt mit ihren vielen Kampfschulen, die die Traditionen der Clans schützen, und die Persönlichkeiten rund herum machen es dem Leser dabei keineswegs schwer den Ereignissen zu folgen. Im Gegenteil: Man freut sich, wenn man weitere Teile dieser Welt kennenlernt, die zuvor in diesem Kampf der jungen Talente gegen die alten Eliten noch keine Rolle gespielt haben. Gerade an solchen Spannungshöhepunkten spart man sich dann auch die auflockernde Comedy und setzt sie stattdessen zur Überbrückung bis zur nächsten Herausforderung, die sich Shi-Woon stellen muss, ein.
Die Kämpfer: Zwischen Prinzipientreuheit und Gesetzeswidrigkeiten
Wie der Great Teacher Onizuka kommt Chu-Woo an die Neun-Drachen-Oberschule mit dem Ziel Oberschülerinnen aufzureißen – ein sich ziemlich cool vorkommender Typ eben. Und auch Shi-Woon als der Loser, der von den Schulschlägern gemobbt wird, würde zunächst niemand als einen besonders innovativen Charakter identifizieren. Aber es ist genau dieses Prinzipientreue und Bodenständige, was der Leser braucht, um sich in ihn hineinzuversetzen zu können. Seine Art ist es, andere Figuren um ihn herum zu verändern. Gerade in New Waves erhebt der Oberschüler so einige Randcharaktere und Bösewichte zu storyrelevanten Verbündeten. Ihre Hintergrundgeschichten werden daher auch nicht einfach in Sonderkapiteln erzählt, sondern an Stellen eingebunden, wo es zum Verständnis gerade wichtig ist.
Die Auseinandersetzungen: Wenn ein Kampf vorbei ist, ist er vorbei
„Was ist mit Tokyo Ghoul?“, höre ich euch fragen. Einige wissen vielleicht, dass ich kein Fan des Werks bin und The Breaker zeigt genau diese Fauxpas auf. Neben den vielen Stillstandsphasen und einem Protagonisten, der sich von seinem Publikum entfernt, ist in meinen Augen die fehlende Detailliertheit sein größtes Problem. Nein, wirklich, ich habe mich bei The Breaker nicht ein einziges Mal fragen müssen, was da gerade passiert. Je nach Ernsthaftigkeit der Stimmung nutzt der Zeichner dann auch entsprechend mehr schwarze Farbe für die Panels. Außerdem ist nach jedem Kampf klar, wann er jetzt vorbei ist, weshalb sich die einzelnen Storyabschnitte sehr rund anfühlen. So verzeiht man es auch den beiden letzten Kapiteln der jeweiligen Reihen, dass sie mit einem Cliffhanger aufhören, denn eigentlich ist zu dem Moment gerade alles gesagt.
Lohnt sich Trinity Wonder als Wartezeitverkürzer?
Wenn ich diese Frage bejahen würde, würde ich meiner These vom Anfang widersprechen, oder? Aber jetzt mal ernst: Trinity Wonder ist einer dieser Webmanga, die im Gegensatz zu normalen Manga zwar vollständig in Farbe und im Prinzip endlos durchscrollbar sind, solange es noch ungelesene Kapitel gibt, aber auch einen wesentlich größeren Fokus auf Comedy legen. Es ist kein schlechter Manga, nur bislang fühlte sich der erste Ark (= 30 Kapitel) eher als eine riesig lange Einleitung an als ein wirklicher Ark. Kein Wunder, im Manga sind bis zu diesem Kapitel auch erst 2 Tage vergangen.
Die Kämpfe hingegen setzen mehr auf das Element Zufall, immerhin war Kämpfernatur Wujin und Magierin Emily bislang nicht wirklich ein Gegner gewachsen. Entsprechend ruft ein besiegter Gegner hier den Nächststärkeren auf den Plan. Nachdem die Machtkämpfe in Sylvies Roboter-Großkonzern also überwunden sind, wird schnell klar, dass alles auf den schwarzen Turm – der Hauptbasis des Verbrechens dieser futuristischen Welt – hinausläuft. Sylvie ist übrigens ein wenig wie Shi-Woon: Sie hat keine besonderen Fähigkeiten, gibt aber trotzdem nicht auf. Jedenfalls pausiert der Manga jetzt erst einmal zwei Monate aus persönlichen Gründen des Autoren-Duos. Für Breaker-Fans heißt das, sie müssen mindestens noch ein Jahr warten, bis es dort weitergeht.