Playlists – Episode 2: Englisch

Playlists ist unser J-Pop- und Anime-Musikformat, das euch 15 Minuten lang Animemusik auf die Ohren haut. Das Beste daran: Mögt ihr ein Lied aus der Playlist, mögt ihr wahrscheinlich alle, denn bei jeder Folge ist ein einheitliches Thema vorgegeben.

Viele kennen dieses Moment: Man hat gerade die erste Anime-Episode eines neuen Anime angeworfen, doch die Handlung wird schon nach kurzer Zeit auf seinem Höhepunkt unterbrochen und es schmettert einem das Opening ins Gehör. Doch was es dann zu hören gibt, ist oftmals gar nicht japanisch. Diesmal widmen wir uns zur Abwechslung mal genau diesen englischsprachigen Anime-Openings. Dabei kam es gerade in Boom-Phase des Anime-Genres auch nicht selten vor, dass große internationale Bands wie Oasis, den Backstreet Boys, Duran Duran oder Radiohead exklusiv Openings beisteuerten wie beispielsweise bei Higashi no Eden. Backstreet Boys und Anime? Schwer vorzustellen, ich weiß. Die erfolgreichsten japanischen Bands singen jedenfalls nicht auf Englisch, so viel steht fest.

 

Nothing’s Carved In Stone – Out Of Control

Erscheinungsort: 2. Opening zu Psycho Pass

Album: Revolt (2013)

Genre: Punk-Rock, Alternative-Rock

Chartplatzierung: #9 (18. März 2013) (8 Wochen)

Nothing’s Carved in Stone wird den meisten höchstens etwas sagen, als die Band, die 2013 das zweite Opening von Psycho Pass beigesteuert hat. Es war ihre zweite Single und gleichzeitig ihre erfolgreichste und entstand zusammen mit dem Label Epic Records Japan. Ungeachtet der Erfolge ist das Quartett allerdings seit 2015 wieder bei den Kleinlabel Dynamord unter Vertrag, mit denen sie 2009 schon gestartet sind. Der Kontakt zu diesem Label knüpfte Gitarrist und Background-Sänger Shinichi Ubukata, der bereits mit der Punk-Band Ellegarden bei dem Label unter Vertrag ist. Nothing’s Carved in Stone ist quasi Ubukatas Solo-Projekt zusammen mit Hidekazu Hianata (Bass), Takanori Okita (Schlagzeug) und Taku Muramatsu (Gitarrist + Sänger). Im Gegensatz zu Out Of Control sind ihre anderen Songs nicht so massenkompatibel, seid also gewarnt.

 

Fade – One Reason

Erscheinungsort: Opening zu Deadman Wonderland

Album: Crossroad ~History of fade~ (2014)

Genre: Alternative-Rock, Hard-Rock, Pop-Rock

Chartplatzierung: #104 (09. Mai 2011) (6 Wochen)

Fade selbst startete strenggenommen bereits 1991 mit Rui Watanabe (Schlagzeug + Songwriter) und Kansei Miyaji (Gitarrist), die zusammen in New York auf dieselbe weiterführende japanisch-amerikanische Schule gingen. Später stoßen dann die in Japan geborenen Noriyuki Hashimoto (Bass) und Shingo Terasawa (Gitarre) hinzu, bevor die Band zurück nach Japan zurückzog. Ihr Sänger, der als einziger akzentfrei Englisch spricht, Jon Undertown stieß 2001 als Austauschschüler aus Seattle zu der Gruppe. Unter Vertrag bei einem Majorlabel landeten sie erst 2013, nur um dann 2014 nach ihrer Juni-Tour eine Auszeit zu nehmen. Ihr als „California Roll of Rock“ selbstbezeichneter Stil orientiert sich sehr am westlichen Hard Rock, ihre Texte wechseln aber zwischen Japanisch und Englisch.

 

coldrain – We’re not alone

Erscheinungsort: Opening zu Rainbow: Nisha Rokubou no Shichinin

Album: Nothing Lasts Forever (2010)

Genre: Post-Hardcore, Alternative-Metal, Metalcore, Screamo

Chartplatzierung: keine Chartplatzierung

Coldrain entstand damals im Jahr 2007 als sich die recht unerfolgreichen Indie-Bands Wheel of Life und AVER zusammenschlossen. Sie traten Anfangs nur in ihrer Heimat Nagoya auf und verteilten dort Demo-Tapes und obwohl Sänger Masato als Halb-Japaner die Songs der Gruppe in Englisch singt, erreichten sie ziemlich große Bekanntheit und schon bald war ein Plattenvertrag mit VAP drin, wo auch andere metallastigen Gruppen wie Maximum the Hormone sind. Für alle Länder außer Australien, Asien und Neuseeland tat sich 2014 coldrain mit Hopeless Records zusammen, wodurch die japanische Band 2014 auf dem Rock am Ring zu sehen waren. Ozeanien auf der anderen Seite bedient Sony Music Australia für die Jungs. Andere Erwähnungen für internationale Auftritte ist ihr Song Die Tomorrow, der Bestandteil von Pro Evolution Soccer 2011s Soundtrack war, und ihre US-Tour, die im März beginnt.

 

MELL – Red Fraction

Erscheinungsort: Opening zu Black Lagoon

Album: Mellscope (2008)

Genre: Electronica, Industrial, J-Pop, E-Rock, Techno, Trance

Chartplatzierung: #11 (26. Juni 2006) (19 Wochen)

Song Nummer vier ist zur Abwechslung weder im Rock noch im Metal angesiedelt, es handelt sich um Red Fraction, MELLs immer noch erfolgreichste Single. MELL entstammt auch der Techno-/Trance-Produzentengruppe I’ve Sound, zu dessen Sängerinnen KOTOKO und Mami Kawada aus der letzten Episode gehören. Sie kommt ebenfalls aus Hokkaidos (= Japans Nordinsel) größter Stadt Sapporo und war eine der Hauptsängerinnen in der Produzentengruppe. Nach Red Fraction folgten leider nur noch Insertsongs für größere Anime wie High School of the Dead und Openings und Endings zu kleineren Anime und Filmen wie dem Shakugan no Shana-Film. Ihre Karriere nahm 2013 ein unglückliches Ende, als sie sich aufgrund ihres Leidens an einer unbekannten Krankheit mit dem Release ihres Best of-Albums Entrust: The Name of Mell sich von der Musik verabschiedete.

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