Kentarō Miura ist tot. Sein bekanntestes Werk »Berserk« kann jedoch zurückblicken auf eine über 30-jährige Veröffentlichung. Ein Nachruf.

Der japanische Verlag Hakusensha verriet vergangene Woche Donnerstag, dass »Berserk«-Mangaka Kentarō Miura am 6. Mai 2021 um 14:48 Uhr im Alter von 54 Jahren an einem aktuen Einriss der Hauptschlagader verstorben sei. Seine Familie hielt bereits eine Trauerfeier im privaten Kreis ab. Wie es mit »Berserk« weitergeht, wird man zu einem späteren Zeitpunkt bekannt geben.

Ein Ausnahmetalent bereits in jungen Jahren

Kentarō Miura wurde am 11. Juli 1966 in der Chiba-Präfektur als Sohn zweier Kunstschaffender geboren. Schon im Alter von zehn Jahren begann er für die Schülerzeitung seinen ersten Manga »Miuranger« zu zeichnen, zu dem 40 Kapitel erschienen. Im Alter von 18 Jahren arbeitete er kurzzeitig als Assistent von »Hajime no Ippo«-Mangaka George Morikawa. Dieser war zu diesem Zeitpunkt selbst gerade einmal 19 Jahre alt. Sein One-Shot »Futabi«, mit dem er sich 1985 an der Nihon-Universität in Tokyo um ein Kunststudium bewarb, brachte ihm nicht nur einen Studienplatz, sondern später auch eine Auszeichnung als Bester Newcomer im »Weekly Shonen Magazine« von Kodansha ein. 

Während seines Kunststudiums an der Nihon-Universität in Tokyo veröffentlichte Miura 1988 sowohl den Manga »King of Wolves« zusammen mit Autor Buronson (»Fist of the North Star«) als auch den 48-seitigen Prototyp zu »Berserk« als Einsendung für den 7. ComiComi-Manga-Schulpreis von Hakusensha, mit dem er den zweiten Preis gewann. »Berserk« startete daraufhin 1989 als vollwertige Reihe in dem Magazin »Monthly Animal House« – später »Young Animal« – des Verlags, wo sie bis heute mit längeren Pausen erscheint. Für den Manga wurde er 2002 mit einem Osamu-Tezuka-Kulturpreis geehrt. Er zählt 40 Bände in Japan sowie mit Stand Mai 2021 eine Gesamtauflage von über 50 Millionen Exemplaren weltweit – inklusive digitaler Verkäufe.

Hierzulande veröffentlicht Panini Manga die Reihe seit 2001. Neben einer Taschenbuchausgabe erscheinen sowohl eine doppelbändige Taschenbuch-Ausgabe genannt Max-Edition sowie eine doppelbändige Großformat-Ausgabe als Ultimative Edition. Zum Franchise zählen des Weiteren zwei Animeserien von Studio OLM und Studio Millepensee, eine Animefilmtrilogie von Studio 4°C, eine Spin-off-Light-Novel sowie diverse Videospiele. Mit dem Start des zweimonatlich erscheinenden Schwestermagazins »Young Animal Zero« begann Miura im September 2019 außerdem den Manga »Duranki« zu veröffentlichen. Der 54-Jährige trat dabei als Produzent auf. Die Assistenten seines Studio Gaga zeichneten ihn.

(Quelle: ANN, Crunchyroll)