Um auf den Punkt Zeit für ein Spiel bzw die typische Spielzeit bei Spielen einzugehen - ich bin der Meinung…
Die Anime-Kolumne – Vier Anime-Trends des Jahres 2017 – ein Rückblick
Genauso vielseitig wie Anime will auch die Anime-Kolumne sein, die sich Teilaspekte aus dem Kosmos herausnimmt und mit Witz analytisch auf dem Grund geht. Das Ergebnis ist dabei offen, interessant wird es aber allemal – wenn nicht, dann lasst es uns wissen.
Die letzte Woche des Jahres ist angebrochen, was bedeutet, dass wieder einmal vier Seasons mit über 120 neugestarteten Serien hinter uns liegen. Zwar sehen wir Anime wie »The Ancient Magus‘ Bride«, »Black Clover« & Co nächstes Jahr wieder, das ist allerdings die Ausnahme. Trends sind da schon beständiger und ein kleiner Ausblick, was 2018 für uns bereithält. Was also hat sich 2017 getan?
Trend 1: Isekai – Andere Welten, andere Sitten
Klar, die Prämisse, in eine andere Welt gezogen zu werden, ist nichts Neues und »Sword Art Online« seit fünf Jahren immer noch der Platzhirsch auf dem Gebiet, allerdings brachte 2017 einige interessante Variationen mit sich. In »Saga of Tanya the Evil« zum Beispiel verwandelt ein rachsüchtiger Gott einen hochnäsigen Topmanager in ein kleines, lispelndes Mädchen, das in einer Magie-Welt angelehnt am Ersten Weltkrieg einen skrupellosen General mimt. »Restaurant to Another World« auf der anderen Seite mischte in der Sommerseason die Isekai-Prämisse mit Elementen von Koch-Anime à la »Food Wars«. Schließlich versuchten Titel wie »In Another World With My Smartphone« an dem Erfolg von »Re: Zero« aus vergangenem Jahr anzuknüpfen und scheiterten. Fans von »Konosuba« freuten sich derweil über eine zweite irrwitzig-geniale Staffel der Isekai-Komödie. Mit »Death March to The Parallel World Rhapsody« steht 2018 auch schon der nächste Anime in den Startlöchern.
Trend 2: Post-Apokalypse – Ödnis soweit das Auge reicht
»Akira«, »Ergo Proxy«, »Gurren Lagann«: Viele der größten Klassiker spielen in dystopischen Zukunftswelten und alle Jubeljahre kehrt dieser Trend in seiner Reinform zurück. Die Vorstellungen von der Zukunft unterscheiden sich, aber immer stehen Menschen im Vordergrund, die ums Überleben kämpfen. »Made in Abyss« machte in der Sommerseason den Anfang und schickte als stiller Anwärter auf den Anime des Jahres ein junges Waisen-Mädchen und einen Jungen mit Metallarmen auf ein Abenteuer durch ein Dungeon-System voller Gefahren. Zwei weitere Anime folgten diese Season: »Children of the Whales« trumpfte mit seiner mysteriösen Grundstimmung und einer Welt, in der Matsch-Inseln durch ein Meer aus Sand treiben. »Girls‘ Last Tour« auf der anderen Seite setzte auf seine Atmosphäre und bestach mit putzigen Charakteren, die mit einem Panzer durch eine verschneite Welt ziehen.
Trend 3: Monster-Mädchen – Mit Schwänzen, Krallen, Hörnern & Co
Nachdem »Die Monster Mädchen« bei Genre-Fans vor zwei Jahren auf mächtig Anklang stieß, war es 2016 erschreckend ruhig um die Halbmenschen und ihre etwas anderen Reize. Dabei warteten massig Manga-Vorlagen auf eine Anime-Umsetzung, wie uns 2017 zeigen sollte. Gleich zu Beginn des Jahres ging mit »Miss Kobayashi’s Dragon Maid« direkt ein Fan- und Kritikerliebling an den Start. Die frische Kombination an Archetypen und süßen Charakterdesigns wirkten in der Geschichte um Familie und Zugehörigkeit unverbraucht. »A Centaur’s Life« tat sich Mitte des Jahres schwer, eine klare Linie zu finden und blieb vor allem für die Szene in Erinnerung, wo Zentauren-Mädchen Himeno ihre subhumanoiden Freundinnen, aus Angst eine Pferde-Vagina zu haben, gleich einmal nachschauen lässt. »Interviews with Monster Girls« stach Anfang 2017 wegen seinen interessanten Metaphern bezüglich des Lebens mit Behinderungen heraus.
Trend 4: Westliche Superhelden – Superkräfte und Umhänge sind wieder cool
Viele beliebte Shōnen-Anime drehen sich um besondere Fähigkeiten oder Magie, aber den typischen Stil westlicher Superhelden-Geschichten adaptieren sie nicht. Zumindest galt das noch bis vor ein paar Jahren. Nachdem die dreckig-flapsige Anime-Umsetzung zu »One Punch Man« 2015 den Grundstein für weitere solche Werke legte, folgte 2016 »My Hero Academia« und dieses Jahr gleich eine zweite Staffel. Eine angekündigte dritte Staffel zu »My Hero Academia« und eine zweite Staffel zu »One Punch Man« – wenn auch unter einem anderen Animationsstudio – bescheinigen den Erfolg der Serien. Einen Schritt weiter ging diesen Sommer »The Reflection«: Die Koproduktion zwischen Marvel-Ikone Stan Lee und Comic-Fan Hiroshi Nagahama spielte nicht nur in einer amerikanischen Stadt, sondern porträtiert auch den typischen Superhelden-Bösewicht-Konflikt, stieß aber auf gemischte Reaktionen.