Um auf den Punkt Zeit für ein Spiel bzw die typische Spielzeit bei Spielen einzugehen - ich bin der Meinung…
Playlists – Episode 10: Die musikalischen Highlights der Sommerseason 2017
Von brandneuen Tracks über heiße Newcomer: Playlists ist unser J-Pop- und Anime-Musikformat, das euch Artikel für Artikel Animemusik auf die Ohren haut.
Eine neue Season, eine neue Playlist – und damit willkommen zur aufrufsschwächsten Kolumnen-Reihe bei Anihabara. Tja, J-Pop hat es wahrlich nicht leicht im Land des Schnitzels und des Sauerkrauts. In einer Umfrage der Dokomi, wofür das Eintrittsgeld ausgegeben werden soll, landete J-Music zuletzt auf den hinteren Plätzen hinter überteuerten Fressbuden. Vielleicht liegt es allerdings auch an meinem Musikgeschmack, denn zumindest diese Season landeten die Songs meiner Auswahl in internationalen Beliebtheitsumfragen ebenfalls auf den hinteren Plätzen. Möglicherweise ist das aber auch gut so. Denn dadurch gibt es anstelle des hundertsten Techno-Geballers von Hiroyuki Sawano einiges zu entdecken …
Tia – Deal with the devil
Erscheinungsort: Opening zu Kakegurui
Album: nur Singlerelease
Genre: J-Pop, Jazz
Chartplatzierung: #35 (04.09.2017) (4 Wochen)
Wer ist eigentlich Tia? Tia ist das neue Mädchen von Supercells Star-Komponist Ryo. Sein Stil ist ein sentimentaler J-Pop, der immer mal wieder jazzigere oder lebhaftere Töne anschlägt, und genau solche Songs singt die 21-Jährige jetzt für ihn. Entdeckt hat er sie beim Schauen ihres Livestreams auf der japanischen Video-Plattform Nico Nico Douga, als sie zwei Jahre vor ihrem Schulabschluss stand. Vermutlich kennt ihr sie als Sängerin von Heart Realize – dem sentimentalen Ending von Noragami. Jedenfalls zurück zum Thema: Deal with the devil ist ein toller Jazz-Song. Und ich mag Jazz. Allein die Variation an Instrumenten – Kontrabass, Trompete, Klavier, Saxophone, Posaune, Schlagzeug. Fast jedes Jazz-Instrument, was mir so spontan einfallen würde, ist dabei und Tias Qualitäten als Jazz-Diva werde ich künftig auch sicher nicht mehr in Frage stellen.
Angela – Zenryoku☆Summer!
Erscheinungsort: Opening zu Aho Girl
Album: Beyond (2018)
Genre: J-Pop
Chartplatzierung: #29 (17.07.2017) (7 Wochen)
WARNUNG: Der nachfolgende Titel gefällt höchstwahrscheinlich niemandem so wirklich. Warum ist er dann trotzdem in dieser Liste gelandet? Kritische Stimmen unter euch würden sagen, ich mag einfach Atsukos recht tiefe Gesangsstimme. Und so ist es auch. Startet man den Song allerdings, singt eine überdrehte Atsuko passend zum Anime (und zum Sommer) ungewohnt hoch. Dann kommt allerdings schnell der Pre-Chorus und ihre tiefe Stimme feiert eine unbehagliche Rückkehr. Nur damit im Refrain mit Atsukos typisch langgezogenen Tönen alles so wirkt, als wäre nichts gewesen. Man kann es einfach nicht anders sagen: Dieser Song ist einfach dämlich. Allerdings in so einem hohen Maße, dass es wieder lustig ist. Stellt es euch einfach wie den hundertsten spanischen Sommer-Hit vor – eigentlich will ihn keiner hören, aber trotzdem summt man jedes Mal mit.
Frederic – Kanashii Ureshii
Erscheinungsort: Opening zu Love & Lies
Album: Togenkyo (2017)
Genre: J-Pop, J-Rock
Chartplatzierung: #14 (28.08.2017) (5 Wochen)
Ich geb’s zu. Ich bin leicht zu beeindrucken. Eine Taiko-Trommel und etwas Geklatsche im Refrain sind für mich offenbar schon außergewöhnlich genug, einem Song einen Platz in dieser Liste zu geben. Hört man dann aber noch einmal genau hin, fallen zwei Dinge auf, die mich wohl zu diesem Schritt verleitet haben. Zuerst wäre da ein ordentlich tiefer Bass im Hintergrund, den Koji Mihara spielt. Sein Zwillingsbruder Kenji Mihara ist derjenige, der Kanashii Ureshii – auf Deutsch Unglücklich Glücklich – singt. Aber da ist noch eine Stimme und diese Stimme singt noch ein ordentliches Stückchen höher, klingt aber total ähnlich. Ist es Kenji? Wahrscheinlich Koji? Man weiß es nicht. Wenn ihr die Gruppe übrigens nicht auf dem Schirm habt, seid ihr nicht die Einzigen. Aus Animes kennt man sie nicht, aber diese fröhliche Melodie gepaart mit dem wehleidigen Gesang wie schon bei Debüt-Album Oddloop hinterlässt Eindruck. Vervollständigt wird das Trio von Gitarrist Ryuji Akagashira.
Mio Yamazaki – Noise
Erscheinungsort: Opening zu Hell Girl: Fourth Twilight
Album: choice (2017)
Genre: J-Pop, J-Rock
Chartplatzierung: #24 (24.07.2017) (5 Wochen)
Ich weiß nicht, wie es mit euch aussieht, aber nach den drei Songs brauche ich definitiv was zum Runterkommen. Gut, dass unser letzter Titel Noise entgegen seines Namens weniger aufbrausend ist. Es handelt sich um eine typische moderne Ballade mit Schlagzeug, Gitarre und Bass. Nichtsdestotrotz ist Hell Girl immer noch ein Horror-Anime und irgendwo muss das auch verarbeitet sein, stimmt’s? Daher dreht Sängerin Mio im Refrain mit Geigen und Pianoanschlägen im Hintergrund erst richtig auf und verleiht dem Stück seinen wuchtig mysteriösen Charme. Die wellenförmigen Betonungsmuster verstärken dieses Gefühl noch zusätzlich. Definitiv ein gelungener Einstand der vierköpfigen Band ins Anison-Business.
Wie gefällt euch die Auswahl? Sind eure Lieblinge dabei?