Playlists – Spezial: Musik in Anime

Von brandneuen Tracks über heiße Newcomer: Playlists ist unser J-Pop- und Anime-Musikformat, das euch Artikel für Artikel Animemusik auf die Ohren haut.

(Dieser Artikel ist weniger eine handwerkliche oder geschichtliche Abhandlung als vielmehr eine Wertschätzung von Kompositionen der vergangenen Jahre.)

Egal, ob Film, Serie oder Dokumentation, in den Händen der richtigen Person kann es den Unterschied zwischen einem guten Anime und einem Meisterwerk machen: Die Rede ist von Musik. Musik wird im visuellen Bereich oft im Hintergrund verwendet, um bestimmte Szenerien einzufangen, Charaktereigenschaften zu unterstreichen, Stimmungen hervorzuheben et cetera. So also auch in Anime.

Anohana. - MenmaIn Anime ist Musik besonders wichtig, denn so richtig Leben hauchen den Charakteren erst die Synchronsprecher ein. Wirklich animierten Mikroemotionen kann man am gezeichneten Charakter im Gegensatz zum echten menschlichen Schauspieler nämlich an einer Hand abzählen. Bei vielen Anime funktioniert das auch sehr gut: Man weint auf Knopfdruck oder sitzt nach der Folge ergriffen von der Stimmung bloß reglos da. Später besorgt man sich den Soundtrack als reines Audiomaterial und wenn man die Augen schließt und der Musik lauscht, schießen die Szenen und Sequenzen wieder hoch. Man denke nur an Hellsings jazziges Alucard-Theme.

Hellsing - AlucardAber gehen wir noch ein bisschen tiefer ins Detail: »Hellsing Ultimate« ist in fast jeder Hinsicht besser als sein Vorgänger. Warum aber zitiere ich ausgerechnet das jazzige Alucard-Theme des Klassikers, obwohl die Operretten der Neuauflage die Stimmung des Nazi-Zombie-Schlachtfests thematisch doch wesentlich besser einfangen? Na ja, denkst du, »Initial D« würde ohne Eurobeat funktionieren? Manchmal macht eine originelle Idee den Unterschied. Man kann aber auch nachhelfen: Selbst heute noch fange ich an zu flennen, wenn ich Secret Base aus »Anohana« höre. Wie Pavlows Hund wurde mir der Song so oft in emotionalen Momenten eingetrichtert, bis die Dämme bei mir von ganz alleine brachen. Macht das die Musik austauschbar? Ich denke nicht. Mein Lieblingsbeispiel dafür ist die Art und Weise, wie in »Samurai Champloo« mit Hip-Hop unser Bild von den Samurai der Vergangenheit grundlegend auf den Kopf stellt.

Guilty Crown - InoriEs gibt aber auch Soundtracks, die einen Anime überhaupt anschaubar machen: Man nehme zum Beispiel »Guilty Crown« – und ich bin wirklich ein Riesenfan von »Guilty Crown«. Ich denke aber, ohne die ultimativ gute Musik von Hiroyuki Sawano wäre der Anime bei mir auch nicht so hoch im Kurs. »Noir« ist ein weiteres Beispiel dafür: Der Anime als solches war okay bis ganz gut – austauschbar, wenn man ihn mit »Madlax« und »El Cazador de la Bruja« vergleicht. Wenn ihr mir nicht glaubt, blendet die wundervolle Musik von Yuki Kajiura aus und beurteilt selbst. Durch ihr unverwechselbares Verknüpfen von Chorstimmen, Instrumenten und Melodien hat Kajiura es geschafft, dass mir viele Szenen noch heute vors geistige Auge springen.

Und dann gibt es Soundtracks, die völlig ins Klo greifen, sich plump in den Vordergrund drängen, ohne die Stimmung zu lesen, und damit dem Anime den Gnadenstoß geben.

Welche Animeszenen springen euch in den Kopf, wo der Anime eindeutig von der Musik profitiert hat? Wir diskutieren gerne in den Kommentaren mit euch.

3 Kommentare zu »Playlists – Spezial: Musik in Anime«

  1. Shinji_NOIR sagt:

    Für die, die mich kennen und beim Punkt „Hellsing“ zb stuzig werden,
    weil sie wissen, dass ich diesen Anime ned mag.
    Diese Passage hat Dimbu hinzugefügt aber er möchte nicht als Autor mit genannt werden.
    Ich finde aber, da der Artikel so gut geworden ist und Dimbu natürlich nicht ganz unbeteiligt ist, schließlich hat er den Edit durchgeführt, das schön Formatiert und Korrektur gelesen, er hat defintiv auch sein Lob verdient.

    Dimbu, hast du fein gemacht, der Artikel ist mit deiner Hilfe noch besser geworden.

    Und an die Community – ihr dürft ruhig Kommentare schreiben. wir beißen nur selten ^-~

  2. Dimbula sagt:

    Danke dir. Na ja, immer wenn man irgendwo Jazz liest, kann man sich denken, dass ich meine Finger im Spiel hatte 😉 Vielleicht können wir da in Zukunft auch noch etwas transparenter werden. Mir fällt tatsächlich noch diese Endszene der zweiten Staffel zu Tokyo Ghoul ein, wo Ken Kaneki seinen Freund langsam mit dem Opening mit seiner unheimlich hohen Männerstimme und zwei, drei musikalischen Ebenen mehr von dem Schlachtfeld wegträgt. Man hat wirklich viel seit der etwas mäßigen ersten Staffel gelernt. Wirklich sehr schöne Szene *-*

  3. Shinji_NOIR sagt:

    es gibt ein lied das ich nur im radio hören brauch und BÄHM hängen mir die bilder im kopf vom „anime“
    Das letzte Einhorn (ich glaub es is n anime)
    „I’m alive“
    ich hab den film schon mindestens 10jahre nich mehr gesehen aber sobald das lied iwo zu hören ist oder nur die melodie
    im kopf so
    rotglühender stier – das weiß hellblaue einhorn usw
    das is eines der prägnantesten stücke das mir einfällt ohne groß drüber nachzudenken.

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