Playlists – Episode 12: Die musikalischen Highlights der Winterseason 2018

Von brandneuen Tracks über heiße Newcomer: Playlists ist unser J-Pop- und Anime-Musikformat, das euch Artikel für Artikel Animemusik auf die Ohren haut.

Wenn man sich im Internet umhört, bekommt man das Gefühl, die Winterseason schaffe es nicht so recht, die Herzen der Anison-Liebhaber für sich zu gewinnen. Dabei gibt es erneut einiges, worauf man sich freuen kann: Flow und Granrodeo kooperieren für die zweite Staffel von »The Seven Deadly Sins«, Masayoshi Ooishi und Tom-H@ck kehren noch einmal für »Overlord II« zurück und T.M.Revolution tobt sich für »Fate/Extra Last Encore« unter seinem bürgerlichen Namen aus. Dazu kommen die üblichen Vertreter mit wenig originellen, aber soliden Songs: nano.RIPE, Garnidelia, Unison Square Garden, Kishida Kyoudan & The Akeboshi Rockets – um nur einige zu nennen. Also eigentlich gar keine so schlechte Season, oder?

 

May’n – You

Erscheinungsort: 2. Opening zu The Ancient Magus’ Bride

Album: nur Singlerelease

Genre: J-Pop

Chartplatzierung: #21 (19.02.2018) (4 Wochen)

Kein leichtes Los für May Nakabayashi: Im direkten Vergleich zum ersten Opening »Here« von Juuna kann man nur verlieren. Und doch ist »You« ein hervorragender Song im bekannten Stil von »Scarlet Ballet« & Co. geworden, der es mir (und mit dieser Meinung stehe ich offenbar alleine) sogar etwas mehr angetan hat. Dessen Geigen spielen diesmal besonders hohe Töne und harmonieren perfekt mit der obertonreichen Stimme der 28-Jährigen. Besonders steh ich aber auf das schnelle, laute Schlagzeug, das den perfekten Rahmen für den mitreißenden Refrain liefert. In den ruhigen Strophen löst ein Klavier dann das Schlagzeug als Taktgeber ab und transformiert die temporeiche Ballade in ein seichtes Klangspektakel.

 

Aimer – Ref:rain

Erscheinungsort: Ending zu After the Rain

Album: Penny Rain (2019)

Genre: J-Pop

Chartplatzierung: #6 (05.03.2018) (15 Wochen)

Aimer macht schon seit einiger Zeit Musik, im Anime-Bereich kennt man die 27-Jährige allerdings erst so richtig seit einigen Jahren und mittlerweile ist sie vom »Fate«-Universum kaum wegzudenken. Markenzeichen ist ihre rauchige Stimme, die sie auch in diesem Song ausspielt und nebenbei überhaupt nicht zu ihrem Äußeren passt – Grund für die Stimme war schließlich auch ein Umfall. »Ref:rain« ist aber nicht nur ein saugutes Wortspiel, sondern trägt mit seiner Einfachheit die Sängerin. Während in der ruhigen Strophe weder das begleitende Klavier noch Aimer mehr als drei verschiedene Töne rausbekommen, spielen Schlagzeug (und im späteren Verlauf zusätzlich auch Geigen) im Refrain den vollen Tonumfang. Ein bisschen Hall über alles und Klingeln zwischen den Übergängen und fertig ist dieser Season-Hit.

 

MIYAVI vs KenKen – Flashback

Erscheinungsort: Opening zu Kokkoku

Album: SAMURAI SESSIONS vol.2 (2017)

Genre: J-Pop, Alternative Rock, Elektro

Chartplatzierung: kein Singlerelease

Innerhalb der Anime-Fangemeinde kennt man Samurai-Gitarrist Miyavi trotz seines Rufs als Japans Exportkünstler weniger, schließlich hat er noch nie einen Song für einen Anime beigesteuert, wobei auch das nur die halbe Wahrheit ist, denn letztendlich wurde »Flashback« lediglich von Geno Studio als Opening von seinem zweiten Kollaborationsalbum aus dem vergangenen Jahr lizenziert – einen Hype erlebt das Opening gerade trotzdem. Nun aber zum Eingemachten: Spielen anfangs KenKen am Bass und Miyavi an der Gitarre unterlegt von fetten Dance-Elektrobeats noch dasselbe driftet auch dieser Song schnell in Miyavis exzentrisches Gitarrenspiel ab – »Flashback« ist keine Ausnahme. Schon bald hat er sich sein erstes Solo freigespielt, doch dann setzt nach einem Drop plötzlich ein Chor ein und neben einer leicht krächzend singenden Stimme schon bald Miyavis eklig hohes E-Gitarrenspiel. Typisch Jam-Session.

 

THE PINBALLS – Shichiten Battou no Blues

Erscheinungsort: Opening zu Ito Junji: Collection

Album: NUMBER SEVEN (2017)

Genre: J-Pop, Rock, Blues

Chartplatzierung: kein Singlerelease

Zum Schluss wieder ein Geheimtipp: Diesmal trifft es die Rockband The Pinballs, die mit »Shichiten Battou no Blues« zum allerersten Mal bei einem Major-Label auf den großen Durchbruch hoffen. Und der Name des Songs sagt es eigentlich schon, es ist ein sich vor Qualen windender Blues. Was könnte besser zu einem Horror-Anime wie »Ito Junji: Collection« passen? Ich steh einfach darauf, dass der Refrain zusammen mit dem Brüllen und der wilden Performance von Sänger Takayuki Furukawa ohne irgendein Vorzeichen plötzlich einsetzt. Da ist es mir auch egal, dass das Spiel von E-Gitarre, Bass und Schlagzeug nicht sonderlich ausgefallen ist.

 

Was lief sonst noch: Garnidelia – Error, nano.RIPE – Azalea, Kishida Kyoudan & The Akeboshi Rockets – Stray, Unison Square Garden – Haru ga Kite Bokura, CHiCO with HoneyWorks – Nostalgic Rainfall, Fear and Loathing in Las Vegas – Keep the Heat and Fire Yourself Up, OxT – Go Cry Go

Wie gefällt euch die Auswahl? Sind eure Lieblinge dabei?

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