Playlists – Episode 16: Die musikalischen Highlights der Winterseason 2019

Von brandneuen Tracks über heiße Newcomer: Playlists ist unser J-Pop- und Anime-Musikformat, das euch Artikel für Artikel Animemusik auf die Ohren haut.

Stöhn, stöhn, stöhn: Während die Anzahl der Top-Anime in der Winterseason 2019 weder mit der Anzahl der Top-Anime der vergangenen Herbstseason 2018 noch mit der des Vorjahres im Zuge der Winterseason 2018 mithalten kann, müsste ich jetzt eigentlich die aktuelle Season verteufeln, was? Doch das müsst ihr nicht – zumindest, wenn ihr Musikfan seid! Diesmal habe ich nämlich wirklich für jeden etwas dabei! Die Rückkehr des Mob Choir, der Überweltler von Uverworld, musikalisch eine jüngere, poppigere Mami Kawada mit dem Künstlernamen nodoc, eine jazzige Juuna, eine noch jazzigere ZAQ, Myth & Roid, Kishida Kyoudan & The Akeboshi Rockets, The Oral Cigarettes, GGO-Idol Reona … und natürlich unsere vier Spotlight-Songs:

 

nano – Kemurikusa

Erscheinungsort: Opening zu »Kemurikusa«

Album: nur Singlerelease

Genre: J-Pop, Rock

Chartplatzierung: #49 (18.02.2019) (13 Wochen)

Ich verstehe es einfach nicht – Klammer auf eigentlich schon, aber darum soll’s nicht gehen Klammer zu: Wieso castet man nano jedes Mal auf Anime-Titel, an die sich schon zu Beginn jeder Season in der Regel niemand mehr erinnert? Vielleicht bin ich einfach vorbelastet: Anfang 2013 bestellte ich ihr zweites Album »N« vor, wenig später sah ich sie zum ersten Mal live auf der Dokomi 2013 und erneut auf der Dokomi 2015 jedoch mit Band. Aber wegen welchem Lied rege ich mich diesmal auf? Selten klang eine E-Gitarre so elektrisch geladen und das Bass-Solo am Ende von »Kemurikusa« ist der perfekte Übergang von Opening zur Serienfolge. Tatsächlich trägt die Stimme der „geschlechtslosen Sängerin“ den Song allerdings fast schon alleine!

 

Minami – Kawaki wo Ameku

Erscheinungsort: Opening zu »Domestic Girlfriend«

Album: nur Singlerelease

Genre: J-Pop

Chartplatzierung: #14 (11.02.2019) (16 Wochen)

Ist das Sayuri, Dimbula 2? Nein, aber guter Gedanke, Dimbula 1! Danke, Dimbula 2, aber wer ist das dann? Tja, ich wusste, dass du fragst: Minami ist genau wie Sayuri Singer-Songwriterin und arschjung. 20 Jahre, um genau zu sein. »Kawaki wo Ameku« ist ihre Debütsingle in Folge ihres Siegs bei der 2. Flying Dog Audition. Bleiben wir aber direkt bei der Stimme des Mädchens – denn abgesehen davon und einem 8-sekündigen Klavierübergang zwischen Intro und Strophen und einigen aufbrechenden Synkopen gibt es in dem Song neben stinknormalem Zusammenspiel zwischen Gitarre, Bass und Schlagzeug wirklich nichts Außergewöhnliches zu hören: Genau diese kräftigen Schreie direkt aus der Seele gepaart mit einer Passion für Musik als Ausdrucksmittel verworrener Gefühle sind es, die in einer jungen Generation so viel Anklang finden.

 

Kana-Boon – Haguruma

Erscheinungsort: 2. Opening zu »Karakuri Circus«

Album: nur Singlerelease

Genre: J-Pop, Alternative Rock, Pop-Rock

Chartplatzierung: #37 (18.03.2019) (3 Wochen)

Welches war eurer Lieblings-Naruto-Opening? Die Chancen stehen hoch, dass eure Wahl auf »Silhouette« fällt – so ist’s zumindest bei mir. Wieder an Bord eines reichweitenstarken Shōnen-Titels trägt die neuste Single nun jedenfalls den Namen »Haguruma« und erweist sich als temporeicher Strom mit Sogwirkung. In der Strophe schaffen dies Wiederholungen und Reime im Text, im Refrain sorgen dafür schnelle Wechsel zwischen halben, einfachen und doppelten Zählzeiten sowie kleinen und großen Intervallen zusätzlich zum wilden Geigenspiel als Begleitung im Hintergrund. Kleines Detail zum Schluss: Bei Kana-Boon mischen immer gleich zwei E-Gitarren mit. Schafft ihr es, beide herauszuhören?

 

Ziyoou-vachi – Kaen

Erscheinungsort: 1. Opening zu »Dororo«

Album: 十 (2019)

Genre: Disco-Musik, Rock, Punk, Kayōkyoku

Chartplatzierung: #22 (11.02.2019) (6 Wochen)

Ungewöhnliche Tonsysteme für ungewöhnliche Persönlichkeiten: Avu Barazono ist eine der wenigen Transgender-Sängerinnen, die wir im J-Pop haben, und noch dazu Halbjapanerin. Das Resultat ist eine weibliche Alt-Gesangsstimme mit den rauen Akzenten einer männlichen Stimme. Tatsächlich ist »Kaen« für mich schon jetzt eines der kreativsten Openings des Jahres: Bereits der einsetzende Beatbox-Beat deutet auf fetzigen Rap in den späteren Strophen hin. Zunächst leitet Avus bemerkenswert hohe Kopfstimme allerdings erst einmal in den Refrain und wer jetzt kraftvollen Gesang erwartet, wird enttäuscht. Stattdessen übernehmen E-Gitarre und ein Folklore-Chor à la »Ghost in the Shell« in japanischer Pentatonik – auch dies deutete die Brücke zum Refrain bereits an.

 

Was lief sonst noch: Mob Choir feat. sajou no hana – 99.9 • Juuna – Kono Yubi Tomare • Myth & Roid – shadowgraph • nonoc – kodo • Kishida Kyoudan & The Akeboshi Rockets – Blood and Emotions • The Oral Cigarettes – Wagamama de Gomakasanai de • Uverworld – Touch off • Reona – forget-me-not • ZAQ – Sora no ne

Wie gefällt euch die Auswahl? Sind eure Lieblinge dabei?

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