On Tour: Das war der Japantag 2017

On Tour ist die Sammelkategorie für Reiseberichte von Teammitgliedern zu allen relevanten Conventions und Events, zu denen wir uns auf den Weg gemacht haben. Vielleicht ist ja auch etwas für euren nächsten Ausflug dabei.

Vom Landtag bis zur Tonhalle: Zum 16. Mal zog der Japantag am dritten Samstag im Mai Hunderttausende an die Rheinpromenade der Landeshauptstadt. Das Thema Sport sollte dabei maßgebend sein, denn nicht nur Düsseldorf blickt als Startpunkt der diesjährigen Tour de France euphorisch auf das Thema, auch Tokio als Austragungsort der Olympischen Spiele 2020 ist wie in Trance. Geändert hat sich also einiges und dennoch waren wir Japanophilen irgendwie nicht willkommen.

Für die fernöstliche Kultur interessierten sich 2017 allerdings leicht weniger Besucher. Verständlich, denn im letzten Jahr machte vor allem das Hashtag #MangaMissgeburten die Runde. Außerdem stand die Anschuldigung des Sellouts und Übergriffen im Gedränge nach dem ein oder anderen “offenen Brief“ 2016 im Raum. Trotzdem haben wir uns als Redaktion aus Düsseldorf bei dieser kostenlosen Freiluft-Convention blicken lassen. Sei es auch nur, um Kollegen aus ganz Deutschland zu treffen. Ein Bericht:

Der Tag fing erschreckend ruhig an. Meine Wohnung ist normalerweise schon freitags voll mit Auswärtigen – einen Zustand, den sicher einige kennen. Dieses Jahr meldete sich jedoch niemand an und so ging es gegen Mittag ganz entspannt zum Hauptbahnhof. Das nächste Problem stand aber bereits an: Essen. Denn wer am Japantag auch Japanisch essen will, braucht entweder einen Insider oder jede Menge Geduld. Reservierungen lassen nur die Wenigsten mit sich machen. Also ging es mit der Bahn weg von all dem Trubel und selbst dort hieß es von Mitreisenden: „Behinderte Japanschwuchteln“.

Wer übrigens denkt, dass er am Japantag einfach so telefonieren, simsen oder das Internet abrufen kann, der irrt. Gerade am Hauptbahnhof und am Rhein setzt das Netz stellenweise total aus. Ich streifte zwischenzeitlich also alleine los – in der Zeit bis zum Feuerwerk war dafür auch einiges an Zeit, in der sich jedwede Kulturvereine von ihrer Sonnenseite zeigen konnten. Kendo am Landtag? Kein Problem. Vocaloid-Song Senbonzakura von deutsch-japanischen Kinderchören? Auch kein Problem. Sogar die unliebsamen Merchandise-Stände haben sich zwischen Anime-Kulturvereinen wie dem Anime-Radio oder der Dokomi in Rondellen fernab der Besucherströme abgesetzt.

Wer also Origami falten, Kimonos anprobieren oder Kendama spielen wollte, stand nichts im Wege. Auch Cosplay- und Anison-Gesangswettbewerbe trug der ADAC wie jedes Jahr auf seiner mobilen Bühne aus. Das Highlight ist allerdings nach wie vor das Feuerwerk. In Japan produziert und nach Europa verschifft, gehört Pyrotechniker Hideki Kubota, der die Gewalt über 1.500 Feuerwerkskörper hat, irgendwie schon zum Inventar. Auch hier wurde sich sportlich gezeigt: Egal ob Fahrräder zur Tour de France, Tischtennis-Schläger zur Tischtennis-WM oder Raketen mit Affentempo zur Triathlon-EM, kreativ und vor allem bunt war man dieses Jahr besonders. Und dann … war der Japantag auch schon wieder vorbei.

Unser Fotograf Viktor Königsmann war übrigens auch vor Ort. Weitere Fotos findet ihr auf seiner Facebook-Seite. Im nächsten Jahr lest ihr an dieser Stelle, wie ihr am Japantag auch an eine japanische Mahlzeit kommt.

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