Playlists – Episode 8: Balladenhaft – Weiblich

Playlists ist unser J-Pop- und Anime-Musikformat, das euch 15 Minuten lang Animemusik auf die Ohren haut. Das Beste daran: Mögt ihr ein Lied aus der Playlist, mögt ihr wahrscheinlich alle, denn bei jeder Folge ist ein einheitliches Thema vorgegeben.

Schon lange wollte ich diese Playlist mit Nagi Yanagi, Lia, Konomi Suzuki und LiSA als Interpreten schreiben, den Anstoß hat dann letztendlich der kommende Shortcuts-Podcast zum Thema Soundtrackkomponisten gegeben. Also: Heute wird es nach der rockigen letzten Ausgabe wieder etwas emotionaler mit einigen der besten weiblichen Stimmen, die Japan zu bieten hat.

 

Nagi Yanagi – Tokohana

Erscheinungsort: Ending zu Black Bullet

Album: Polyomino (2014)

Genre: J-Pop, Alternative Rock

Chartplatzierung: #7 (16.06.2014) (12 Wochen)

Vor ihrem Solo-Debüt 2012 war Nagi Yanagi besonders als die Stimme von Supercell bekannt und das hat einen Grund: Sowohl Supercell als auch Nagi Yanagi (damals: Gazelle) coverten Songs auf Nico Nico Douga. Als Ryo – Supercells Komponist – dann den ersten eigenen Song der Gruppe Melt im Dezember 2007 hochlud, folgte von Yanagi als Ryo-Fan direkt am darauffolgenden Tag eine Cover-Version. Die beiden kamen ins Gespräch und vereinbarten, irgendwann mal was zusammen aufzunehmen. Dies sollte 2009 Supercells erste Single Kimi no Shiranai Monogatari sein. Eine andere Kooperation, aus der etwas Tolles entstand, ist die mit Key und Jun Maeda. Nach den zwei Songs für den Soundtrack zu Rewrite kamen die beiden nämlich 2012 noch einmal zusammen, um das Album Owari no Hoshi no Love Song in Eigenregie zu produzieren. Die Tracks erzählen dabei eigene, kleine Storys. Schön, ist dabei auch die Hintergrundgeschichte zu Muteki no Soldier, dass Yanagi erst für völlig unmöglich hielt, weil stellenweise es so schnell ist. Eifriges Training hat den Song dann doch möglich gemacht.

 

Lia – My soul, Your Beats!

Erscheinungsort: Opening zu Angel Beats!

Album: key+Lia Best 2001-2010 (2011)

Genre: J-Pop, Trance, Happy-Hardcore, New Age

Chartplatzierung: #3 (07.06.2010) (46 Wochen)

Nach ihrem Studium an der Berklee College of Music ist Lia mehr oder weniger durch Zufall zu Ruhm gekommen. Ihre Demotapes landeten bei Visual Arts und die mussten gerade eine erkrankte Sängerin für das Opening der Visualnovel Air auswechseln. Dieses wurde dann 2000 auch in den USA in den Paramount Studios aufgenommen. Ihre Stimme hat die Eigenschaft des rosa Rauschens. Das ist das Geräusch, was kommt, wenn ihr bei einem günstigen Headset mit dem Schalter das Mikrofon ausschaltet. Jedenfalls hört sich dieses Geräusch für uns auf allen Frequenzen gleichlaut an wie ihre Stimme, die für uns deshalb kristallklar wirkt. Das machte sich 1st Place 2012 auch für ihren ersten Vocaloid IA zunutze und empfand ihn der Sängerin nach – was sich als keine schlechte Idee herausstellte, IA war ein voller Erfolg. Auch bei anderen Key-Werken hat die 30-jährige Mutter seitdem mitgesungen, darunter Charlotte, Clannad und eben Angel Beats.

 

Konomi Suzuki – CHOIR JAIL

Erscheinungsort: Opening zu Tasogare Otome x Amnesia

Album: 17 (2014)

Genre: J-Pop

Chartplatzierung: #9 (07.05.2012) (34 Wochen)

Konomi Suzuki ist 19. Muss ich noch mehr sagen? Sie gewann 2011 den 5. Animax All-Japan Anisong Grand Prix und singt seitdem eben Animesongs unter dem Media Factory-Label. Choir Jail (Tasogare Otome x Amnesia) ist ihre erste Single und mit den Orgelsounds und dem dissonant klingenden Gesang doch eines ihrer eigensten Werke. Diesen Stil hört man 2013 und 2014 bei Avenge World (Freezing Vibration) und This Game (No Game No Life) sicher auch noch gut raus, mittlerweile gehört sie allerdings sicher zu den mainstreamigsten Sängerinnen vom Gesang, gerade wenn man sich ihre neusten Singles Redo (Re:Zero) und Love is MY RAIL (Ange Vierge) anschaut. Schade eigentlich. Ihre Alben sind übrigens nach ihrem aktuellen Alter zu der Zeit des Erscheinens benannt. Eine ziemlich obskure Marketingangelegenheit definitiv. Mit einem Album 19 müsste sie sich allerdings so langsam beeilen, denn am 5. November wird sie schon 20.

 

LiSA – Crossing Field

Erscheinungsort: 1. Opening zu Sword Art Online

Album: Landspace (2013)

Genre: J-Pop, Rock

Chartplatzierung: #24 (20.08.2012) (5 Wochen)

In einem Interview listete LiSA einmal Avril Lavigne, Oasis, Green Day, Paramore, Ke$ha und Rihanna als ihre Inspiration auf und das passt auch irgendwie. Lustigerweise erinnert mich der Werdegang der 29-Jährigen, die mit richtigem Namen Risa Oribe heißt, an diverse Manga mit Musikthematiken. Denn mit 3 startete sie mit Klavierstunden und blieb seitdem am Ball. Später 2005 in der Oberschule gründete sie dann die Indie-Rockband Chucky, die zunächst nur andere Songs coverte. Auf Anraten von Freunden schrieb die Band dann irgendwann eigene Songs und hatten sogar den ein oder anderen Auftritt in Osaka und Nagoya. Nach ihrem Abschluss entschied sie sich trotz guter Noten dann gegen ein Studium, um sich auf ihre Musikkarriere mit Chucky zu konzentrieren. Die anderen Bandmitglieder zogen da nur nicht ganz mit und so löste sich die Band 2008 auf und Oribe zog nach Tokio. Ihr Debüt steht ebenfalls in Verbindung mit Visual Arts, viele kennen sie sicher noch als die Stimme von Girls Dead Monster aus Angel Beats. Mittlerweile ist sie direkt bei Sony-Tochter Aniplex unter Vertrag.

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