Ersteindruck – »My Hero Academia – The Movie: Heroes Rising« – Deku & Bakugo als unschlagbares Team

Warum immer auf eine Review nach Abschluss der Serie warten, wenn man sich schon nach der ersten Episode beziehungsweise dem ersten Band einen Eindruck bilden kann? Da setzt Ersteindruck an und gibt schon einmal einen Ausblick darauf, ob es sich lohnt, dem Anime oder Manga eine Chance zu geben oder nicht.

My Hero Academia – The Movie: Heroes Rising
Titel: My Hero Academia – The Movie: Heroes Rising
Genre: Abenteuer, Superhelden, Science-Fantasy
Studio: Bones
Jahr: 2019
Länge: 1h 44min
Publisher: Kazé Anime
Preis: 25,99 €

Ein altbewährtes Erfolgsrezept für Animefilme wird wieder aufgewärmt: Egal ob in »Naruto« oder »One Piece« – oft werden die Protagonisten beliebter Serien einfach auf die Reise in ein abgelegenes Land geschickt, um sich dort den anstehenden Problemen zu widmen. Die Vorteile sind klar: Abseits des roten Fadens der Haupt-Storyline können Kino-reife Sonderlebnisse geschaffen werden, die die Zuschauer mitreißen und keinerlei Auswirkungen auf das weitere Seriengeschehen haben. »My Hero Academia – The Movie: Heroes Rising« ist bereits der zweite Franchisefilm und bedient sich doch tatsächlich genau wie sein Vorgänger der „Inselreise“ und schickt die Klasse 1a der Yuei-Oberschule nach Nabu!

(Zusammenfassung)

Endlich richtige Superheldenarbeit – und das ganz ohne Lehrer! Im Rahmen eines Vermittlungsprojekts sollen die Schüler der Klasse 1a der Yuei-Oberschule auf der abseits gelegenen Insel Nabu den in die Jahre gekommenen örtlichen Superhelden vertreten und übergangsweise die Bevölkerung unterstützen. Was zunächst ganz harmlos beginnt, entwickelt sich jedoch schnell zu einem gefährlichen Einsatz: Schurken haben es auf den kleinen Katsuma und dessen Spezialität abgesehen und fallen auf der Insel ein. Abgeschnitten von der Außenwelt muss die ganze Klasse zusammenhalten und zeigen, was sie bisher gelernt hat. Vor allem Izuku und Katsuki wachsen gemeinsam über sich hinaus, um Katsuma und die anderen Einwohner zu beschützen. Doch wird das gegen den superstarken Nine, der genau wie All for One mehrere Spezialitäten besitzt, wirklich ausreichen?

Kazé Anime

Mixed Ein Blick auf die Animationen

My Hero Academia – The Movie: Heroes Rising - Frame 1

Zu Beginn des Films mag man sich fragen, ob man wirklich einen »My Hero Academia«-Movie angestellt hat oder nicht doch versehentlich bei »Initial D« gelandet ist. Die wilde Auto-Verfolgungsjagd vereint 3D-Elemente mit klassischer Animation und tut dies so viel besser als so manche Anime-Produktion. Überhaupt sind die Actionszenen im Film extrem detailliert gestaltet, sowohl in der lebhaften Farbgebung als auch in der Flüssigkeit der Bilderflut. Dies gilt jedoch leider nicht für seine Gesamtdauer, denn die unwichtigeren Stellen erinnern mit den unscharfen Bildern an die Nachlässigkeit mancher Stellen der TV-Serie. Nichts, was man nicht verzeihen könnte, aber auffällig ist dieser große qualitative Unterschied dennoch. Gerade bei der Darstellung im Kino könnte sich das negativ abheben.

Plus Das Setting des Films

My Hero Academia – The Movie: Heroes Rising - Frame 2

Der Film macht aber eine Menge richtig: Er nutzt das schon in den Staffeln 2 und 4 vorgekommene Konzept des »Helden-Praktikums« und lässt die jungen Superhelden-Anwärter:innen auf einer abgelegenen Insel ihre eigene Agentur aufbauen – auch wenn die Kriminalitätsrate auf Nabu natürlich extrem niedrig ist. Damit müssen die Jugendlichen Verantwortung zeigen und lernen zudem auch den Alltag ohne nennenswerte Verbrechen besser kennen und welche Aufgaben außer Kämpfen sie noch in ihrer Berufung erwarten. Die Abgelegenheit der Insel erhöht zudem die Spannung des Films insgesamt: Ein Eingreifen anderer Profihelden im Falle eines Schurkenangriffs würde sehr lange dauern, womit die Klasse 1a weitestgehend auf sich selbst gestellt ist. Letztendlich müssen sie sich auf ihre erlernten Fähigkeiten und Stärken berufen: das geografische Wissen rund um die Insel, ihre Intelligenz und die zahlenmäßige Überlegenheit. Sehr positiv zu vermerken ist auch, dass jedes Klassenmitglied mit seinem eigenen, unverwechselbaren Können gezeigt wird und in dieser Umgebung glänzen darf.

Minus Mix it, Baby!

My Hero Academia – The Movie: Heroes Rising - Frame 3

Der Soundtrack des Films besteht leider zum größten Teil nur aus Remixen des Serien-OST. Für Fans, die die Serie lieben, sollte das kein allzu großes Problem darstellen, jedoch wurde hier eine Menge Potenzial verschenkt. Zudem hat man sich das große Finale mit Deku und Bakugo herausgepickt, um es musikalisch ganz besonders zu untermalen: Die Soundeffekte werden zum größten Teil zurückgefahren und weichen einer Vocal-Version des Themas »You Say Run!«, welche der Stimmung während der großen Anspannung nicht immer zuarbeitet. Der größte Moment des Films wird somit eher zu einer Art „wilder Fiebertraum“, was der großartigen Animation nicht ganz gerecht wird.

Fazit:

Trotz der negativen Anmerkungen ist »My Hero Academia – The Movie: Heroes Rising« immer noch ein sehr guter Anime-Franchisefilm, der Teil der weiterlaufenden Serie ist. Das Szenario ist im Rahmen des Universums realistisch gesetzt und die jungen Superheld:innen müssen sich neuen, mächtigeren Gegnern als zuvor stellen. Gerade Fans von Bakugo Katsuki kommen hierbei voll auf ihre Kosten. Die Klimax mag für einen Film dieser Art etwas zu stark übertrieben und mächtig sein, doch mit dem Hintergrundwissen, dass Schöpfer Kōhei Horikoshi diese selbst beigesteuert hat, kann man sie gewiss akzeptieren. Umso interessanter wird es auch, wenn man der Aussage des Filmdirektors Kenji Nagasaki vertraut, dass ein Finale dieser Art einmal ursprünglich für das Ende der gesamten Serie geplant worden wahr! Damit wird der Film zum absoluten Muss für alle Fans und lässt sie wundern, was sie anstelle dieses bewegenden Austauschs zwischen Deku und Bakugo am Ende der Serie überraschen wird.

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